Genetisch geschwächter Malaria-Erreger zeigt Wirkung als Impfstoff

Impfstoffe gegen Malaria gibt es bereits, doch sie wirken längst nicht bei allen Betroffenen. Hoffnung auf Besserung weckt jetzt ein neues Mittel, bei dem drei Gene des Erregers ausgeschaltet wurden.

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Genetisch geschwächter Malaria-Erreger zeigt Wirkung als Impfstoff

Plasmodium falciparum.

(Bild: CDC / Dr. Mae Melvin / PD)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Weil pro Jahr annähernd eine halbe Million Menschen an Malaria sterben, wird fieberhaft nach einem Impfstoff gegen die Krankheit gesucht. US-Forscher konnten jetzt Fortschritte an dieser Front melden: Zehn Freiwillige ließen sich von Mücken stechen, die eine genetisch geschwächte Form des Malaria-Erregers Plasmodium falciparum in sich trugen, und entwickelten anschließend Antikörper. Krank wurden sie aber nicht, wie Technology Review online in „Ein wirksamer Malaria-Impfstoff?“ berichtet.

Leiter des Teams hinter der Studie ist Jim Kublin vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Vorherige Versuche an Mäusen hatten gezeigt, dass es ausreicht, nur drei Gene von P. falciparum stillzulegen, um zu verhindern, dass der Parasit seinen kompletten Lebenszyklus durchläuft – infizierte Mäuse produzierten Antikörper, wurden aber nicht krank. Die jetzt publizierten Ergebnisse stammen erstmals aus Versuchen mit Menschen.

Andere Impfstoffe gegen Malaria wirken nur bei einem Teil der Patienten oder erfordern eine komplizierte Verabreichung. Allerdings kamen die Probanden, die in der aktuellen Studie mit den Parasiten mit gelöschten Genen infiziert wurden, nicht in Kontakt mit unmanipulierten Erregern – erst das wäre der wahre Test für ihr Immunsystem gewesen. Dieser wichtige nächste Schritt soll laut Science im Lauf des nächsten Jahres folgen. Wenn dabei alles gutgeht, könnten dann größere Studien mit dem Impfstoff beginnen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)