Astronomen sagen helle Sternenexplosion für 2022 voraus

US-Astronomen sind überzeugt, ein Doppelsternsystem gefunden zu haben, das in seinen letzten Zügen liegt. Schon in wenigen Jahren werde es in einer sogenannten Roten Nova explodieren und damit zu einem der helleren Sterne am Nachthimmel werden.

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Astronomen sagen helle Sternenexplosion für 2022 voraus

Die Leuchtkräftige Rote Nova V838 Monocerotis

(Bild: NASA, ESA and H.E. Bond (STScI))

Lesezeit: 2 Min.

Eine Gruppe von US-Astronomen sagt für das Jahr 2022 eine leuchtkräftige Rote Nova vorher, wenn die Doppelsterne KIC 9832227 fusionieren und anschließend explodieren. Nach jahrelanger Berechnung ist sich das Team um Larry Molnar sicher, dass das irgendwann zwischen 2021 und 2023 passieren und am Himmel erkennbar sein wird, teilte das Calvin College im US-Bundesstaat Michigan mit. Dadurch werde der Stern etwa zehntausendfach heller und KIC 9832227 (im Sternbild Schwan) zu einem der helleren Sterne am Nachthimmel. Solch eine Vorhersage habe es noch nie gegeben, ergänzt der Forscher die Bedeutung der ambitionierten Prognose. Da das System etwa 1800 Lichtjahre entfernt ist, wäre die Explosion längst geschehen, wir würden sie nur erst 2023 zu sehen bekommen.

Molnar hat demnach 2013 begonnen, sich mit dem Sternsystem KIC 9832227 – aus dem Katalog des NASA-Weltraumteleskops Kepler – zu beschäftigen. Damals sei noch nicht geklärt gewesen, ob es sich um einen pulsierenden Stern oder ein Doppelsternsystem handle. Molnar habe dann nicht nur nachgewiesen, dass das System aus zwei Sternen besteht, sondern auch, dass diese besonders eng umeinander kreisen. Sie teilen sich sogar eine Atmosphäre und sehen von außen eher wie eine Erdnuss aus, erklärt er.

KIC 9832227: Die angekündigte Rote Nova (4 Bilder)

Visualisierung des Doppelsterns
(Bild: Molnar et al./Calvin College)

Gemeinsam mit seinen Studenten und Kollegen vom Apache Point Observatory und der University of Wyoming habe er anhand des Beispiels der unerwarteten Roten Nova V1309 Scorpii aus dem Jahr 2008 berechnet, dass KIC 9832227 unmittelbar vor der endgültigen Vereinigung steht. Sollte KIC 9832227 in ein paar Jahren wirklich in einer sogenannten Leuchtkräftigen Roten Nova enden, so würde diese bezüglich ihrer Helligkeit zwischen einer klassischen Nova und einer Supernova liegen.

Angesichts ihrer Vorhersage wollen die Forscher das System nun besonders gründlich im gesamten Spektrum beobachten und setzen dafür auf das Very Large Array, die Infrared Telescope Facility und das ESA-Weltraumobservatorium XMM-Newton. So wollen sie den sterbenden Stern in seinen letzten Zügen analysieren. Außerdem halten sie ihre Vorhersage aber auch für wichtig, weil damit nun eine Geschichte beginne, die erst in ein paar Jahren ihren dann aber spektakulären Höhepunkt erleben werde. Bis dahin könnten sogar Amateurastronomen ihre Vorhersagen überprüfen. An der Universität selbst wird derweil ein Dokumentarfilm über die Erforschung der Roten Nova vorbereitet, der mutmaßlich nach der Sternenexplosion veröffentlicht werden soll.

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(mho)