US-Militär testet Schwarm von Minidrohnen mit Künstlicher Intelligenz

Bei einem Experiment ließ das US-Militär 103 Minidrohnen vom Typ Perdix fliegen. Der von künstlicher Intelligenz gesteuerte Schwarm habe dabei Verhalten wie kollektive Entscheidungsfindung gezeigt.

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US-Militär testet Schwarm von Minidrohnen

Eine von 103 Perdix-Drohnen

(Bild: US Defense Department)

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Die US-Streitkräfte haben offenbar einen erfolgreichen Test mit einem Schwarm von KI-gesteuerten Mini-Drohnen absolviert. Der Pressemitteilung nach wurden 103 der 290 Gramm schweren Fluggeräte vom Typ Perdix von drei Kampfflugzeugen verteilt und absolvierten danach als eigenständig agierender Schwarm vier verschiedene Flugmissionen.

Die Drohnen hätten dabei fortgeschrittenes Schwarmverhalten wie kollektive Entscheidungsfindung und einen anpassungsfähigen Formationsflug gezeigt. "Weil jede Perdix mit jeder anderen Perdix kommuniziert und zusammenarbeitet, braucht der Schwarm keinen Anführer und kann sich so bequem auf neue Drohnen einstellen, die der Gruppe beitreten oder sie verlassen“, erklärte William Roper, Leiter der zuständigen Abteilung im Pentagon.

Der Test fand bereits im vergangenen Oktober statt, wurde aber erst kürzlich publik gemacht. Er sei als Demonstration gedacht, wie eine große Zahl autonomer und günstig herzustellender Einheiten die Aufgaben einzelner und teurer Großeinheiten übernehmen könnten. Dem Datenblatt nach sollen die Drohnen vor allem für Erkundungs- und Überwachungsmissionen eingesetzt werden. Roper zufolge könnten die Drohnen Teil eines militärischen Netzwerks werden, in dem die letzte Entscheidung aber immer beim Menschen liegen solle.

Die Perdix-Drohnen gehen auf ein Projekt von Studenten des Massachusetts Institute of Technology ( MIT) zurück. 2013 begann die Arbeit daran, die Drohnen für militärische Zwecke zu modifizieren. Bei den im Oktober getesteten Modellen soll es sich um die nunmehr sechste Generation gehandelt haben. Die mit Heckpropeller angetriebenen Flugroboter sind rund 16 Zentimeter lang und haben eine Spannweite von 27 Zentimeter, ein Lithium-Polymer-Akku sorgt für eine Einsatzdauer von bis zu 20 Minuten. Sie sollen robust genug sein, um Geschwindigkeiten bis zu 0,6 Mach (rund 740 km/h) und Temperaturen bis -10 Grad Celsius auszuhalten. Ein Test mit einem Schwarm von 20 Drohnen fand bereits 2015 statt. (axk)