Drohnenhersteller Parrot entlässt fast 300 Mitarbeiter

Im jüngsten Quartal hat Parrot deutlich weniger Umsatz gemacht, als vorher prognostiziert. Das liegt auch am Konkurrenzdruck durch DJI. Parrot will deswegen rund ein Drittel der Mitarbeiter aus seiner Drohnen-Abteilung entlassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Drohnenhersteller Parrot entlässt fast 300 Mitarbeiter

Parrot will sein Endkunden-Drohnen-Geschäft verschlanken.

(Bild: Parrot)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Aufgrund des starken Konkurrenzdrucks durch DJI will der französische Drohnen-Hersteller Parrot rund ein Drittel seiner Mitarbeiter aus der Drohnen-Abteilung entlassen. Das Unternehmen hat in dieser Woche die Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal 2016 veröffentlicht und parallel dazu die Umstrukturierungsmaßnahmen für die Endkunden-Drohnen-Abteilung angekündigt. Parrot will sich dem Markt anpassen und die Kosten reduzieren, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Dafür will das Unternehmen in diesem Jahr einen Vier-Punkte-Plan umsetzen.

Der Plan sieht unter anderem eine Verschlankung des Produktpalette, die Verlegung der Sales- und Marketing-Ressourcen zu den profitabelsten Märkten und Kanälen sowie die Anpassung des Support-Teams vor. Mit rund 290 Mitarbeitern soll rund ein Drittel der Belegschaft aus der Drohnen-Abteilung entlassen werden. 150 dieser Stellen werden in Frankreich gestrichen.

Parrots Einnahmen beliefen sich im vierten Quartal 2016 auf 85 Millionen Euro. Damit bleibt das Unternehmen um 15 Millionen Euro unter den Ende November vorausgesagten Umsätzen. Die Geschäfte mit der Automobilindustrie konnten die Erwartungen mit 23 Millionen Euro erfüllen. Die Drohnen-Abteilung warf insgesamt 60 Millionen Euro ab – 11 Millionen Euro stammen aus dem Geschäft mit kommerziellen Drohnen, 49 Millionen Euro verdiente das Unternehmen im Endkunden-Segment. Die Umsätze in diesem Bereich konnten laut Parrot nur durch sehr geringe Gewinnmargen erreicht werden. Auf Dauer könne das Unternehmen damit jedoch weder mittelfristig noch langfristig wachsen.

Parrot macht vor allem der chinesische Konkurrent DJI zu schaffen. Das Unternehmen kann seine Hardware zu Tiefstpreisen anbieten, da DJI einen Großteil der Produktionsfirmen in Shenzhen, China, besitzt. 3D Robotics ist diesem Preiskampf bereits zum Opfer gefallen. Nach dem Verkaufsstart seines Solo-Quadkopters im Jahr 2015 produziert 3DR mittlerweile keine weiteren Drohnen mehr. Neben dem Preisdruck aus China scheiterte 3DR unter anderem auch an Produktionsverzögerungen und GPS-Problemen. Das Unternehmen konzentriert sich mittlerweile verstärkt auf Drohnen-Software. Es bleibt abzuwarten, ob Parrot diesem Schicksal mit Einsparmaßnahmen entgegenwirken kann. (mho)