PDA-Hersteller Handspring ist etwas skeptisch
Handspring konnte im abgeschlossenen Quartal die Prognosen erfĂĽllen, sieht die Zukunft aber nicht mehr ganz so rosig.
Die Geschäftszahlen liegen innerhalb der Prognosen, aber die Zukunft könnte etwas düsterer aussehen – so sieht PDA-Spezialist Handspring die aktuelle Lage. Die Ergebnisse für das dritte Quartal entsprachen den Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz war mit 123,8 Millionen US-Dollar sogar etwas besser als die Prognosen und lag mehr als drei Mal so hoch wie der Umsatz im gleichen Quartal des Vorjahrs. Der Verlust lag bei 27,2 Millionen US-Dollar (26 Cents pro Aktie). Unter Ausschluss von Sonderfaktoren lag der Verlust bei 6,7 Millionen US-Dollar oder 6 Cents pro Aktie; damit erreichte Handspring genau die Prognosen der Analysten.
Die Aussichten für die nahe Zukunft seien aber nicht so rosig, meinte der PDA-Hersteller, der gerade die Lizenzvereinbarung für Palm OS bis 2009 verlängert hat. Die nachlassende Ökonomie werde wahrscheinlich keinen jähen Absturz bei der Nachfrage nach elektronischen Organizern hervorrufen, meinte Handpsring-Chefin Donna Dubinsky. Auf lange Sicht werde dieser Bereich des Marktes wachsen. Kurzfristig könne es aber eine Abschwächung der Nachfrage geben, gestand Dubinsky zu. Handspring werde daher die Belegschaft nicht wie geplant ausbauen und sehr auf die Kosten achten.
Für das laufende Quartal bekräftige Handspring zwar die Prognose von 130 bis 136 Millionen US-Dollar Umsatz – er werde aber eher bei 130 Millionen US-Dollar liegen. Für das gesamte Jahr 2001 erwartet Handsping nun einen Umsatz von 535 bis 560 Millionen US-Dollar, fünf Prozent weniger als in vorherigen Ankündigungen. Insgesamt sieht sich Handspring damit aber offensichtlich in einer etwas besseren Situation als Hauptkonkurrent Palm: Der Lizenzgeber für Palm OS musste in den USA schon die Preise für einige Modelle senken, um Lagerbestände zu reduzieren; nachdem Palm Ende März hohe Verluste für das vierte Quartal angekündigt hatte, brach der Kurs der Aktie an der Wall Street ein.
Beobachter sehen Palm allerdings inzwischen schon nicht mehr als Maßstab für die Entwicklung des PDA-Markts: Fehler in der Produktlinie hätten zu Problemen bei Palm geführt; außerdem sei die Firma allein wegen ihrer Größe inzwischen weit anfälliger für saisonale Schwankungen des Markts als Handspring. Mit diese Schwankungen wird aber auch der Palm-Konkurrent in Zukunft stärker konfrontiert – man müsse sich etwa darauf einstellen, dass die Sommer-Monate schwächere Umsätze brächten, während das Geschäft vor Weihnachten wieder anziehe, hieß es bei Handspring. (jk)