Wikileaks: Assange bei Begnadigung Mannings zur Auslieferung bereit

Angeblich prüft die Obama-Regierung, das Strafmaß von Chelsea Manning vor Donald Trumps Amtsantritt zumindest zu verringern. Als Anreiz, erklärt sich Julian Assange bereit, bei einer Begnadigung Mannings einer Auslieferung an die USA zuzustimmen.

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Wikileaks: Assange bei Begnadigung Mannings zur Auslieferung bereit

Chelsea Manning vor der Verurteilung

(Bild: Chelsea Manning Support Network<br>)

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Von
  • dpa

Wikileaks-Gründer Julian Assange wäre nach Angaben der Enthüllungsplattform zu einer Auslieferung in die USA bereit, falls seine Informantin Chelsea Manning dort doch noch vom scheidenden Präsidenten Barack Obama begnadigt werden sollte. Manning hatte geheime Informationen über Verfehlungen der US-Streitkräfte etwa in Afghanistan und im Irak an Wikileaks weitergereicht und wurde dafür 2013 zu insgesamt 35 Jahren Haft verurteilt.

Damals hieß sie noch Bradley Manning, erst später nahm sie die weibliche Identität an. Ihre Haftstrafe wegen Spionage und Verrats sitzt sie derzeit im US-Militärgefängnis in Fort Leavenworth ab. Dort sind nur Männer inhaftiert. In dem Gefängnis soll Manning nach US-Medienberichten mehrmals versucht haben, sich das Leben zu nehmen.

Sollte der scheidende US-Präsident Barack Obama vor Ende seiner Amtszeit Manning begnadigen, werde Assange einer Überstellung in die USA zustimmen, heißt es auf Twitter. Gleichzeitig sprach Wikileaks von einer "klaren Verfassungswidrigkeit" der gegen Assange erhobenen Vorwürfe. Der 45-jährige Australier war vor über vier Jahren in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet, um einer Festnahme zu entgehen. Gegen Assange liegt ein Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er fürchtete eine Auslieferung an das Land und von dort in die USA, wo ihm eine lange Haft droht.

Erst vor wenigen Tagen hatten US-Medien berichtet, dass Obama angeblich eine Strafmilderung für Manning erwägt. Sie stehe auf der Liste Verurteilter, deren Strafmaß abgewandelt werden könnte, berichtete der Sender NBC News unter Berufung auf Justizkreise. Am 20. Januar wird Donald Trump als neuer US-Präsident vereidigt.

(mho)