Erstes Computerspiel unterstützt HDR-Verfahren Dolby Vision

Biowares General Manager Aaryn Flynn hat bestätigt, dass das Action-Rollenspiel "Mass Effect: Andromeda" das dynamische HDR-Format Dolby Vision unterstützen wird. Dank Dolby Atmos soll zudem 3D-Sound geboten werden.

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Erstes Computerspiel unterstützt HDR-Verfahren Dolby Vision

(Bild: Bioware / EA)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

HDR (High Dynamic Range) verspricht größere Kontraste und knalligere Farben. Was 4K-Filme auf Ultra HD Blu-ray und vereinzelt auf Videostreaming-Portalen optisch aufpeppt, soll künftig auch mehr und mehr Spiele verschönern.

Das bislang eingesetzte Verfahren HDR-10 hat aber Schwächen: Die Eckdaten für Kontrast, Helligkeit und Gamma werden dort nur ein Mal für den gesamten Film oder das komplette Spiel festgelegt – was problematisch ist, wenn der Streifen oder das Spiel sowohl sehr helle als auch richtig dunkle Szenen aufweist.

Abhilfe verspricht hier Dolby Vision: Dieses HDR-Verfahren überträgt die Metadaten dynamisch, also Szene für Szene oder sogar Bild für Bild. Die ersten Streaming-Dienste bieten Dolby-Vision-Filme an, drei Hollywood-Studios wollen zudem bald die ersten Ultra HD Blu-rays auf den Markt bringen, die Dolbys dynamisches HDR-Verfahren einsetzen. Spiele mit Dolby-Vision-Unterstützung gibt es bislang aber nicht.

Biowares General Manager Aaryn Flynn bestätigte auf Twitter die Dolby-Vision-Unterstützung bei "Mass Effect Andromeda".

Dies scheint sich nun zu ändern: Auf direkte Nachfrage eines Users antwortete Biowares General Manager Aaryn Flynn auf Twitter, dass das am 23. März in Deutschland erscheinende Action-Rollenspiel "Mass Effect: Andromeda" neben HDR-10 auch Dolby Vision unterstützen wird.

Unklar ist noch, ob sich Flynns Aussage nur auf die PC-Version bezieht oder auch die Konsolen-Fassungen einschließt. Dolby erklärte in der Vergangenheit gegenüber heise online, dass sich der für die Erzeugung des Dolby-Vision-Datenstroms im Zuspieler nötige "Composer" auf Konsolen in Software realisieren ließe. Auf jeden Fall benötigt man für die Nutzung einen Dolby-Vision-tauglichen Fernseher oder Monitor. Letztere sind aber bislang noch nicht einmal angekündigt.

Als weiteres Feature soll das Spiel das 3D-Soundformat Dolby Atmos unterstützen. Dolby Atmos erweitert im Heimkino die üblichen 5.1- und 7.1-Lautsprecher-Setups um Deckenlautsprecher und erlaubt so beispielsweise Sound-Effekte über den Köpfen der Zuschauer. Bei Dolby Atmos wird als Basis in der Regel den Lossless-Codec Dolby TrueHD und nur in sehr wenigen Fällen Dolby Digital Plus genutzt.

"Mass Effect: Andromeda" ist aber nicht der erste Computerspiel-Titel, der Dolby Atmos unterstützt. Dieses Feature boten bereits "Star Wars: Battlefront" und "Battlefield 1" – aber jeweils nur in der PC-Version.

Microsoft kündigte allerdings an, seine Xbox One (S) mittels Firmware-Update ebenfalls in die Lage zu versetzen, Dolby Atmos auch in Spielen auszugeben. Ob der Bioware-Titel diese Möglichkeit bereits nutzt, ist noch unklar. Sonys Playstation 4 gibt hingegen zwar Dolby-Atmos-Ton von Blu-ray Discs aus, nicht aber bei Spielen. Technisch wäre dies zwar möglich, Sony stellt bislang allerdings nicht die nötige Software-Schnittstelle bereit. (nij)