USB-3.1-Hubs: Erste Controller-Chips für SuperSpeedPlus

Bisher sind noch keine USB-Hubs erhältlich, die Peripheriegeräte im SuperSpeedPlus-Modus mit 10 GBit/s anbinden; drei Hersteller haben jedoch passende Controller angekündigt.

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USB-Hubs gibt es bisher höchstens mit USB 3.0 SuperSpeed
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Mit USB 3.1 kam die SuperSpeed-Verwirrung: Nur USB 3.1 Gen 2 überträgt im Transfermodus SuperSpeedPlus tatsächlich mit 10 GBit/s das Doppelte von USB 3.0 SuperSpeed mit 5 GBit/s. Gemeinerweise dürfen sich aber auch USB-3.1-Geräte mit dieser Versionsbezeichung schmücken, die nur USB 3.1 Gen 1 beherrschen: Und das ist eben SuperSpeed "ohne Plus", also dasselbe wie bei USB 3.0.

Bisher muss man "echte" USB-3.1-Geräte mit SuperSpeedPlus direkt am jeweiligen Host-PC anschließen, um von der hohen Transferrate zu profitieren: USB-3.1-Hubs mit SuperSpeedPlus kann man nämlich noch immer nicht kaufen. Immerhin haben Via Labs (VL820), Genesys Logic (GL3590) und Cypress (HX3PD, bisher nur in dieser PDF-Datei) erste Controller-Chips für USB-3.1-Hubs mit SuperSpeedPlus in Aussicht gestellt. Dabei findet man keine konkreten Liefertermine für komplette Hubs und nur für den VL820 auch eine Produktseite mit technischen Informationen.

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Zwar sind im Online-Handel zahlreiche "USB-3.1-Hubs" zu finden, bei genauerem Hinsehen aber jeweils nur mit SupedSpeed, also mit der seit sieben Jahren nutzbaren Transfergeschwindigkeit von USB 3.0 – wenn überhaupt: Einige wenige dieser Hubs besitzen sogar lediglich USB-2.0-Ports für Peripheriegeräte. Die Bezeichnung "USB 3.1" soll bei manchen dieser Hubs wohl darauf hindeuten, dass sie für Hosts mit Typ-C-Buchse gedacht sind; SuperSpeedPlus lässt sich allerdings nicht nur über den neuen Typ-C-Verbinder übertragen, sondern funktioniert auch mit den altbekannten Typ-A-Buchsen und -Steckern oder mit C-auf-A-Adaptern.

In der Liste kompatibler USB-Produkte auf der Webseite des USB Implementers Forum finden sich bisher noch überhaupt keine Geräte mit USB 3.1 Gen 2, sprich SuperSpeedPlus. Dabei sind SuperSpeedPlus-Geräte bereits im Handel erhältlich, etwa externe SSDs wie die Sandisk Extreme 900 Portable SSD.

Auf einigen neuen Serie-200-Mainboards für Intels "Kaby Lake"-Prozessoren sitzt nun der USB-3.1-Controller ASMedia ASM2142, der zwei PCIe-3.0-Lanes nutzen kann, um zwei SuperSpeedPlus-Geräte gleichzeitig mit voller Geschwindigkeit anzubinden. Der weit verbreitete Vorgänger ASM1142 verwendet PCIe 3.0 x1 oder PCIe 2.0 x2, um insgesamt höchstens 10 GBit/s zu übertragen.

Die "Promontory"-Chipsätze von AMD für kommende Ryzen-Mainboards mit der Fassung AM4 enthalten einen SuperSpeedPlus-tauglichen USB-3.1-(xHCI-1.1-)Controller. Intel will damit wohl erst in der nächsten Chipsatz-Generation Serie 300 nachziehen. (ciw)