Talkline klagt bei Regulierungsbehörde wegen T-DSL

Das Telekommunikationsunternehmen Talkline hat bei der Regulierungsbehörde die Zusammenschaltung der Hochgeschwindigkeitsnetze beantragt.

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Von
  • Daniel Lüders

Das Telekommunikationsunternehmen Talkline hat bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post die Zusammenschaltung der Hochgeschwindigkeitsnetze beantragt. Der Deutschen Telekom wirft das Unternehmen aus Elmshorn die Ausnutzung einer Quasi-Monopolstellung bei den schnellen Internet-Verbindungen vor.

"Die Telekom betreibt einen eklatanten Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung", wetterte der Finanz-Chef des Telekomunikationsunternehmens, Frank Schubert. Mit der Weigerung der Telekom, die Netze zusammenzuschließen, hätten Mitbewerber in dem lukrativen Internet-Markt keine Chance. Die Kosten für die Nutzung der letzten Meile seien für Talkline derzeit höher als der Mietpreis für die Telekom-Endkunden, betonte Markus Wendel vom Talkline-Geschäftsbereich Internet. Bei einem Zusammenschluss der Netze wäre Talkline dagegen in der Lage, seine eigene Infrastruktur zu nutzen. "Dann werden wir auch die Flatrate der Telekom unterbieten können."

Talkline-Sprecher Martin Ortgies erklärte gegenüber heise online, man verfüge bereits über die entsprechende Technik, um auch Talkline-Kunden die Möglichkeit zu geben, schneller duch das Internet zu surfen. Das einzige, was noch fehle, sei eben die berühmte letzte Meile bis zum Endkunden. Bei einer Entscheidung der Regulierungsbehörde zu Gunsten von Talkline werde man einen entsprechenden Preselection-Tarif als Alternative zum T-DSL-Dienst anbieten können.

Ortgies meinte, dass heutzutage auch Internet zu den Basis-Kommunikationsdiensten zählt. Deshalb würden viele, die vorher nur die Sprachdienste benutzten, sich jetzt auch den T-DSL-Dienst zulegen. Dies störe empfindlich den Markt der Telefon-Netzprovider, da für den T-DSL-Dienst noch immer ein Telekom-Anschluss benötigt werde. Daher müssten Talkline-Kunden ihren Anschluss kündigen, um in den Genuss des schnellen Internet zu kommen. Nach Meinung von Ortgies sichert sich so einerseits T-Online das Highspeed-Internet, andererseits bekommt die Telekom neue Kundschaft.

Takline hofft nun, durch die Klage bei der Regulierungsbehörde die Telekom dazu zu bringen, den Highspeed-Internet-Markt auch für andere Provider zu öffnen. Bis spätestens zum 9. Mai erwartet das Unternehmen eine Entscheidung. (dal)