Abbyy FineReader 14: OCR plus PDF-Bearbeitung

Der bisher auf OCR spezialisierte FineReader wurde um einen umfangreichen PDF-Werkzeugkasten erweitert: Hersteller Abbyy integrierte in Version 14 alle Funktionen seines Produkts PDF Transformer+.

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Abbyy FineReader 14: OCR plus PDF-Bearbeitung
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand
Inhaltsverzeichnis

Als All-in-one-Officelösung für die Dokumentenbearbeitung hat Abbyy Version 14 seines FineReader vorgestellt. Das Programm erhielt mit dem Versionswechsel alle Funktionen aus dem Abbyy PDF Transformer+, weitere PDF-Werkzeuge sowie Funktionen zum Dokumentenvergleich sind darüberhinaus hinzugekommen. Sein PDF-Tool will der Herstellers nicht mehr als eigenständiges Produkt anbieten, FineReader-Käufer erhalten es nun als Bestandteil dieses bisher auf Texterkennung (Optical Character Recognition, OCR) spezialisierten Programms gleich mit.

OCR- und PDF-Funktionen hat Abbyy für Version 14 des FineReader unter einer neuen Bedienoberfläche vereint, deren System und Design stark an Microsoft Office erinnern. Das wirkt schick und modern, wurde aber nicht konsequent umgesetzt: Eine schmale Menüleiste am oberen Rand des Arbeitsfensters bietet alternativ den Zugang zu allen Programmbereichen ein zweites Mal an. Dieses Zugeständnis an langjährige FineReader-Anwender erschwert neu hinzugekommenen Nutzern anfangs vermutlich die Orientierung.

Nach einem Klick auf "Neuer Task" wählt der Anwender einen der drei Programmbereiche "Öffnen", "Scannen" oder "Vergleichen". Wer sich für Öffnen entscheidet, kann anschließend entweder eine PDF-Datei öffnen, um sie zu bearbeiten oder in den OCR-Editor wechseln. Ebenso verhält es sich bei den Scan-Optionen: Der Anwender kann entweder direkt in ein PDF scannen oder ein zuvor gescanntes Schriftstück oder eine Bilddatei in gewohnter Weise per OCR in editierbaren Text konvertieren.

In FineReader 14 wurden sämtliche PDF-Bearbeitungsfunktionen des Abbyy PDF Transformer+ integriert.

Im neuen Bereich Vergleichen lassen sich zwei Versionen eines Dokuments auf Unterschiede prüfen. Das Ergebnis wird wahlweise als PDF gespeichert, das die Unterschiede als Kommentar enthält oder als Textdokument, in dem die Unterschiede aufgelistet werden.

Wer – auf dem einen oder anderen Weg – den OCR-Editor erreicht hat, erkennt den bewährten Kern des Programms schnell wieder: Das Arbeitsfenster zeigt links das gescannte Dokument im Original samt anpassbarer Aufteilung in Text-, Tabellen- und Bildbereiche, wie sie FineReader vorgenommen hat. Rechts daneben sieht man das Ergebnis des OCR-Prozesses, in dem nicht ganz sicher erkannte Zeichen farbig markiert sind.

Im eigentlichen OCR-Editor von FineReader 14 hat sich nicht viel geändert. Farbige Kästen zeigen, wo das Programm Texte, Tabellen und Bilder erkannt hat.

FineReader 14 kostet in der Standard-Version 199 Euro (Update: 129 Euro). Diese Version konvertiert PDFs und Scans und kann PDFs bearbeiten und kommentieren. Die Corporate-Version, die zusätzlich einen Dokumentenvergleich und die automatisierte Konvertierung beherrscht, kostet 299 (Upgrade: 199) Euro. Automatisiertes Konvertieren von Dokumentenstapeln mit dem sogenannten "Hot Folder Tool" bietet schließlich nur die Enterprise-Version, die bis zu vier Prozessorkerne nutzen kann und damit laut Hersteller 1,8-mal so schnell arbeiten kann wie auf Hardware mit nur zwei Kernen; diese Variante kostet 499 (Upgrade: 329) Euro. Für die beiden größeren Varianten des Programms bietet Abbyy auf Anfrage auch Volumenlizenzen.

Eine kostenlose 30-Tage-Testversion kann man nach Angabe von Namen und E-Mail-Adresse auf der Webseite des Herstellers herunterladen. Mit der Testversion lassen sich maximal 100 Seiten bearbeiten.

[Update 25.1.2017 -14:30 Uhr] Anders als es ursprünglich in dieser Meldung hieß wird Abbyy das PDF-Tool "PDF Transformer+" künftig nicht mehr verkaufen. Dies wurde im ersten Absatz der Meldung korrigiert. (dwi)