Cloud-Boom beschert Microsoft Gewinn- und Umsatzplus

Microsoft kann auf sein rasant wachsendes Geschäft mit Cloud-Diensten bauen, leidet jedoch unter dem schwachen PC-Markt. Unter dem Strich fallen die Quartalsergebnisse aber deutlich besser als erwartet aus. Das gefällt auch den Anlegern.

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Microsoft

(Bild: dpa, Sven Hoppe)

Lesezeit: 2 Min.

Dank anhaltend starken Wachstums im Cloud-Geschäft hat Microsoft zum Jahresende besser verdient als erwartet. Verglichen mit dem Vorjahreswert stieg der Überschuss im Geschäftsquartal bis Ende Dezember von 5,0 auf 5,2 Milliarden US-Dollar (4,9 Milliarden Euro), wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse wuchsen um gut ein Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar.

Die Ergebnisse übertrafen die Prognosen der Analysten deutlich. Die Microsoft-Aktie legte nachbörslich dennoch nur leicht zu. Der Kurs stand auf Jahressicht allerdings auch schon vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen mit fast 24 Prozent im Plus. Mit rund 500 Milliarden Dollar ist Microsoft derzeit hinter Apple und der Google-Mutter Alphabet der Konzern mit dem dritthöchsten Börsenwert.

Die Geschäfte mit Cloud-Diensten florierten angetrieben von der boomenden Azure-Plattform für Unternehmen weiter und verbuchten ein Umsatzplus von acht Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Bei Azure, dessen größter Rivale Amazons Cloud-Dienst AWS ist, legten die Erlöse um 93 Prozent zu. Ebenfalls starkes Wachstum gab es bei den Office-Büroprogrammen. Hier kletterte der Umsatz um zehn Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar.

Das im Juni gekaufte Karriere-Netzwerk LinkedIn steuerte 228 Millionen Dollar zum Umsatz und einen Verlust von 100 Millionen Dollar zum Quartalsergebnis bei. Allerdings war der 26,2 Milliarden teure Neuzugang erst Anfang Dezember in die Konzernbilanz integriert worden.

Microsofts Sorgenkind bleibt das neben Office restliche klassische Geschäft, das Microsoft mittlerweile unter "More Personal Computing" zusammenfasst – hier sank der Umsatz um 5 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn der Sparte stieg aber von 1,876 Milliardfen auf 2,499 Milliarden US-Dollar.

Laut Microsoft lagen die Probleme vor allem an den Rückgängen im Geschäft mit Windows Phone beziehungsweise der aus Nokia hervorgegangenen Smartphone-Sparte um 81 Prozent. Bei der Xbox und zugehörigen Spielen sank der Umsatz zudem um 3 Prozent. Auch der Umsatz mit den Surface-Geräten ging im Jahresvergleich leicht um 3 Prozent zurück.

Immerhin: Mit Windows-OEM-Lizenzen konnte der Bereich beim Umsatz um 5 Prozent zulegen, mit dem Anzeigengeschäft bei der Suchmaschine Bing sogar um 10 Prozent. (mit Material von dpa) / (kbe)