Zuse-Computer-Museum ZCOM in Hoyerswerda eröffnet

In Hoyerswerda wurde gestern das ZCOM eröffnet. Im Mittelpunkt des Computermuseums stehen die Rechner des Computer-Pioniers Konrad Zuse, aber auch die Robotron-Rechentechnik.

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Zuse-Computer-Museum ZCOM in Hoyerswerda eröffnet

(Bild: Detlef Borchers)

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  • Detlef Borchers

Mit der Eröffnung des Zuse-Computer-Museums hat Hoyerswerda, hier hat Konrad Zuse sein Abitur gemacht, für 3,3 Millionen Euro eine Ausstellung bekommen, die einen Besuch lohnt. Auf mehr als 1000 Quadratmetern sind nicht nur die Zuse-Rechner von Z11 bis Z25 und der Graphomat Z64 zu sehen, sondern auch etliche Robotron-Rechner der DDR, die in der Energiestadt Hoyerswerda beim Tagebergbau eingesetzt wurden. Damit hat die Seenlandschaft um Hoyerswerda ein "wetterunabhängiges Kulturangebot für alle Generationen" erhalten, wie es Bürgermeister Stefan Skora formulierte.

Das im mächtigen Erdgeschoss des ersten DDR-Elfgeschossers vom Typ 2 untergebrachte Museum fußt auf einer Sammlung von Zuse-Computern, die das Konrad-Zuse-Forum seit den 90ern sammelte und in einem Industriegebiet von Hoyerswerda ausstellte. Nun ist das Museum nach dreijähriger Bauzeit an die Innenstadt herangerückt, hat ein modernes Ausstellungskonzept bekommen und obendrein ein Bitlabor, in dem Jugendliche das Programmieren von Raspberry & Co lernen können.

Das Zuse-Computer-Museum (5 Bilder)

Elektronische Datenverarbeitung mit dem Z22

Der Z22 von 1955 war der erste Röhrenrechner aus Westdeutschland.
(Bild: Detlef Borchers)

Thematisch ist das Museum in drei Bereiche unterteilt. Im ersten Teil findet sich die Geschichte des Personal Computers bis zum Hier und Heute mit Smartphone, Tablet und Internet. Im zweiten Teil stehen die Rechner des "Computervaters" Konrad Zuse (Z11, Z22, Z22r, Z23 und Z25), der Vax-Nachbau Robotron K1840 und eine Siemens 2002. Ein mächtiger Stammbaum zeigt, wie alle Rechner auf die Pionierleistung von Zuse, aber auch auf parallele Entwicklungen in Großbritannien und den USA zurückgeführt werden können.

In einer abgedunkelten Nische finden sich Skizzen und Dokumente über Zuses S3 und seine Mitarbeit an den "hochgezüchteten Waffen" (Zuse) des Hitlerregimes, die nicht verschwiegen wird. Zudem sind Bilder des Hobbymalers Zuse (Kuno See) zu sehen. Im dritten Teil gibt es kaum Exponate, sondern Fragen, wie es weitergehen wird mit Künstlicher Intelligenz und aufmerksamen Robotern.

Das barrierefreie ZCOM in Hoyerswerda hat Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Gruppen können für 30 Euro (zzgl. Eintritt) Führungen durch das Museum buchen.


Update 16:30

In der Ursprungsmeldung stand, dass Hoyerswerda die Geburtsstadt von Konrad Zuse sei. Das ist falsch, er wurde in Berlin geboren. In Hoyerswerda hat Konrad Zuse sein Abitur gemacht. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen. (thk)