Tim Cook zu Trumps Einreisesperre: "Politik, die wir nicht unterstützen"

Der Apple-Chef hat sich in einem Memo gegen die US-Einreisesperre für Personen aus sieben Ländern sowie Flüchtlinge ausgesprochen. Er habe dies auch in seinen Gesprächen in Washington klargemacht.

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Tim Cook

Apple-Chef Cook.

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Tim Cook hat sich in einer E-Mail an seine Mitarbeiter zu der von der Trump-Regierung veranlassten Einreisesperre für Personen aus sieben vorwiegend muslimischen Ländern sowie Flüchtlingen geäußert. In dem Memo heißt es, er habe in seinen Gesprächen, die er in der vergangenen Woche in der US-Hauptstadt Washington führte, "klargemacht, dass Apple an die Wichtigkeit von Einwanderung glaubt". Das gelte sowohl für Apple als Firma als auch für die Zukunft der Nation. "Apple würde ohne Immigration nicht existieren und schon gar nicht so gedeihen und innovativ sein, wie wir es sind."

Zu den Einreiseverboten für Personen aus sieben vorrangig muslimischen Ländern – es sind Syrien, Sudan, Somalia, Yemen, Irak, Iran und Libyen – sagt Cook, er habe von vielen Apple-Mitarbeitern gehört, die sich "tief betroffen" von der Anordnung des Präsidenten gezeigt hätten. "Ich teile Ihre Betroffenheit. Das ist keine Politik, die wir unterstützen."

Laut dem Apple-Chef gibt es Apple-Mitarbeiter, die direkt von Trumps Anordnung betroffen seien. "Unsere Personalabteilung, die Rechts- und Sicherheitsteams sind mit ihnen im Kontakt; Apple wird alles tun, um sie zu unterstützen." Man habe außerdem das Weiße Haus kontaktiert, um die negativen Auswirkungen der Regelung auf Mitarbeiter und Firma zu erläutern. "Ich habe es häufig gesagt, Diversität macht unser Team stärker. Und wenn es eine Sache gibt, die ich über die Menschen bei Apple weiß, dann ist es die Tiefe unserer Empathie und die Unterstützung untereinander."

Apple sei eine "offene" Firma. "Wir sind für alle offen, egal woher sie kommen, welche Sprache sie sprechen, wen sie lieben oder welche Religion sie ausüben." Die Mitarbeiter repräsentierten "die feinsten Talente der Welt und kommen aus jeder Ecke des Globus".

Die Trump-Regierung hatte Ende voriger Woche mit einem Dekret des Präsidenten die Einreise von Personen aus den genannten sieben Ländern für 90 Tage ausgesetzt. Betroffen sind auch Personen, die eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, etwa Menschen mit deutscher und iranischer Staatsbürgerschaft. Flüchtlinge dürfen für die nächsten 120 Tage nicht ins Land – dabei ist die Herkunft egal. US-Bürgerrechtsorganisationen haben gegen das Dekret geklagt und teilweise Recht bekommen. (bsc)