Leuchten mit festeingebauten LEDs dominieren im Handel

Laut einer ZDF-Recherche stecken in 70 Prozent der Deckenleuchten einer großen Möbelkette festeingebaute LEDs. Verbraucherschützer kritisieren den Trend scharf.

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Fest eingebaute LEDs

(Bild: Steven Depolo, CC BY 2.0)

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Zwei der drei größten deutschen Möbelhändler, Möbel Höffner und die XXXL-Gruppe, bieten mittlerweile überwiegend Leuchten mit festeingebauten LEDs an, berichtet das ZDF-Magazin Wiso. Zum Beispiel habe die XXXL-Gruppe insgesamt 1067 Deckenleuchten im Programm, 750 davon mit festeingebauten LEDs. Nur Ikea setze hauptsächlich auf wechselbare Leuchtmittel.

Umwelt- und Verbraucherschützer kritisieren den Trend. Elke Dünnhoff von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sagt zum Ergebnis der ZDF-Untersuchung: „Verbraucher haben dadurch immer weniger eine Wahlmöglichkeit und ärgern sich dann hinterher, weil bei einem Defekt letztendlich die komplette Leuchte entsorgt werden muss.“ Das sei teuer und produziere Elektroschrott.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hatte 2016 das Leuchten-Angebot von Baumärkten selbst untersucht. Damals lag der Anteil der Leuchten mit fest eingebauten LEDs im Durchschnitt bei 29 Prozent, bei einem Baumarkt bei 44 Prozent. Insgesamt wurden in der Studie fast 5000 Produkte berücksichtigt.

Festeingebaute LEDs ermöglichen neue, schlanke Bauformen. Mit diesem Argument rechtfertigen sich auch die Hersteller. Wiso hat allerdings auch Leuchten mit festeingebauten LEDs gefunden, die sich äußerlich kaum von bisherigen klassischen Spots oder Deckenleuchten unterscheiden.

Laut Ökodesign-Richtlinie müssen die Hersteller auf den Verpackungen die Lebensdauer angeben. Der Wert liegt meist zwischen 10.000 und 25.000 Stunden. Das entspricht bei einer Nutzung von 2,7 Stunden pro Tag etwa 10 bis 25 Jahren. Allerdings bedeutet "Lebensdauer", dass in der Praxis nur 50 Prozent der Exemplare den Wert erreichen müssen. Getestet werden LEDs vor der Zulassung 6000 Stunden lang; 90 Prozent der Exemplare müssen den Test überleben.

Verbraucher können sich bei Defekten in den ersten zwei Jahren nach dem Kauf auf die gesetzliche Gewährleistung berufen. Die freiwillige Hersteller-Garantie läuft selten länger. Geht eine LED danach kaputt, muss man auf Kulanz hoffen. (cwo)