Kalifornische Wissenschaftler züchten Schweine mit menschlichen Zellen

Mit Hilfe von gentechnischen Tricks sollen Tiere dazu gebracht werden, Ersatzorgane für Menschen zu produzieren. Ein US-Forscherteam hat jetzt einen wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zu diesem – umstrittenen – Ziel gemacht.

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Kalifornische Wissenschaftler züchten Schweine mit menschlichen Zellen
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Von
  • Sascha Mattke

Forscher vom Salk Institute in Kalifornien haben menschliche Stammzellen von Menschen in Embryos von Schweinen eigebracht, die sich dadurch zu einer Art Mischwesen aus Mensch und Tier entwickelten. Der Versuch wurde nach maximal vier Wochen abgebrochen, und die menschlichen Zellen trugen nur wenig zur Entwicklung der Tiere bei. Trotzdem ist die Technologie mit dem Ziel, Ersatzorgane für kranke Menschen entstehen zu lassen, ethisch höchst umstritten, wie Technology Review online in „Tiere mit menschlichen Organen“ berichtet.

Insgesamt injizierten die kalifornischen Forscher menschliche Stammzellen in mehr als 2000 Schweineembryos, die dann bis zu vier Wochen lang in Muttersauen ausgetragen wurden. Ein Fachaufsatz darüber ist Ende Januar in der Zeitschrift Cell erschienen. Obwohl nur wenige der menschlichen Zellen überlebten, sehen die Forscher in dem Versuch einen ersten Schritt auf dem Weg zur „Generierung menschlicher Organe“ in Nutztieren.

Dass es grundsätzlich möglich ist, Mischwesen aus Mensch und Tier zu züchten, hat die US-Ausgabe von Technology Review erstmals im vergangenen Jahr berichtet. Schon damals hatten mehrere Wissenschaftler-Teams mit Schweine- und Schaf-Embryos experimentiert, denen menschliche Zellen beigegeben wurden. Derartige Versuche werden unter anderem von kirchlichen Gruppen scharf kritisiert.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)