Ressourcenverbrauch in Industrieländern sinkt

Der ökologische Fußabdruck des Menschen schrumpft in den Industrieländern. Zu diesem Schluss kommt eine groß angelegte Studie von Forschern um Oscar Venter von der University of Northern British Columbia gemeinsam mit der Wildlife Conservation Society.

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Ressourcenverbrauch in Industrieländern sinkt

(Bild: Trebz / Flickr / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Oliver Löfken

Wissenschaftler um Oscar Venter von der University of Northern British Columbia haben gemeinsam mit der Wildlife Conservation Society. für den Zeitraum 1993 bis 2009 den Ressourcenverbrauch weltweit analysiert. Dazu gehört die Förderung von Rohstoffen, der Bau neuer Straßen, die Abholzung oder die landwirtschaftliche Nutzung. "Betrachten wir die 23 Staaten mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen, etwa Europa, sehen wir einen besonders positiven Trend. Da verkleinerte sich der Fußabdruck", sagte Studienleiter Venter gegenüber Technology Review in der neuen Ausgabe (jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich).

Weltweit ist der Trend zwar nicht derart positiv, aber dennoch besser als erwartet: Während die Weltbevölkerung um ein knappes Viertel stieg und die Wirtschaft gar um 153 Prozent zulegte, stieg der Verbrauch an Ressourcen nur um neun Prozent. Die lange angestrebte Entkopplung von Wachstum und Umweltbelastung ist damit global zwar nicht erreicht. "Aber die Effizienz nahm global zu und führte zu geringeren Umweltbelastungen", kommentiert Venter die Studie.

Oscar Venter ist Ökosystem-Forscher an der University of Northern British Columbia, Kanada. Die Studie über die Entwicklung des menschlichen Fußabdrucks entstand in Zusammenarbeit mit der Wildlife Conservation Society.

Maßgeblich für die positive Entwicklung in den reichen Staaten sind für ihn vier wesentliche Gründe: "Sie werden gut regiert, haben wenig Korruption. Zudem ist die Urbanisierung weit fortgeschritten. Die Menschen sind in Städten konzentriert und weniger übers ganze Land verteilt." Zudem seien die Staaten wohlhabend genug, um eine nachhaltige Entwicklung zu finanzieren. "Vor allem in Europa belegen das Wind- und Solarkraftwerke."

Am stärksten wächst der Fußabdruck der Studie zufolge in Staaten wie Brasilien, Indonesien und in Südostasien. "Dort werden Regenwälder für die Landwirtschaft abgeholzt, wie etwa die riesigen Palmölplantagen in Indonesien." Dennoch gebe es auch dort positive Signale. "Brasilien etwa startete ein Echtzeit-Monitoring der illegalen Rodung in Amazonien. Im vergangenen Jahrzehnt ging diese Abholzung wirklich stark zurück. In Indonesien gibt es mittlerweile ein totales Verbot von Rodungsvorhaben für Palmölplantagen." Es sei dringend nötig, diese Entwicklung mit Technologien und Finanzmitteln zu unterstützen. (jle)