Smarter spielen: Spielzeug mit Code-Apps im Trend auf der Spielwarenmesse
Von KI-Flitzern bis hin zu programmierbaren Robotern - auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg präsentieren die Hersteller noch bis zum 6. Februar ihr aktuelles Sortiment und Neuentwicklungen. Technik spielt dabei eine immer größere Rolle.
Darf auf keiner Messe fehlen: Der BB-8, hier in einer luftigen Version mit Fernsteuerung.
(Bild: heise online /mre)
Smart Toys? Genau, intelligente Spielzeuge. Sie sind der große Trend auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg. Auf der Fachmesse, der größten ihrer Art, treffen sich jedes Jahr Spielzeughersteller und Fachbesucher, um die neuesten Trends zu präsentieren und Verträge abzuschließen.
Clevere Klötzchen
Mit Smart Toys sind Spielzeuge gemeint, die neben einer haptischen auf eine digitale Komponente setzen. Dazu zählt auch das programmierbare Robotikset Lego Boost, das im Herbst auf den Markt kommt. Es besteht aus einer Bewegungsbasis mit eingebautem Neigungssensor, zwei Motoren und einem Kombisensor für Farb- und Abstandserkennung.
Hat man aus dem Set Roboter, Gitarre oder Mehrzweckfahrzeug zusammengeklickert, kann man das Modell mit der Lego Boost App zum Leben erwecken. Dazu zieht man beispielsweise Codeblöcke per Drag and Drop zu Bewegungsabläufen zusammen, die das Modell anschließend ausführt. Heise online hatte auf der diesjährigen CES in Las Vegas bereits die Möglichkeit, das System zu testen.
Code-Busters
Dem Prinzip, Kindern auf spielerische Art und Weise möglichst früh das Coden beizubringen, folgt auch der Roboter Dash von Wonder Workshop. Per iOS- oder Android-App programmiert man ihn mit bunten Codeblöcken so, dass er Bälle wirft und zentimetergenau um Ecken lugt, um Familienmitglieder mit spontanen Robo-Rufen zu erschrecken.
Ganz ohne Bildschirm und Syntax kommt der Cubetto von Primo Toys aus. Der kantige Holzroboter nimmt Befehle ĂĽber ein Steuerbrett entgegen, dass Kinder mit bunten Steinen fĂĽttern. Jeder Stein steht dabei fĂĽr eine Bewegung, die Cubetto auf Knopfdruck ausfĂĽhrt. Abenteuer und Geschichten gibt es in gedruckter Form oder als PDF-Download. Diese spielt man auf einer groĂźen Matte mit bunten Motiven nach, indem man Cubetto in die in der Geschichte vorgegebenen Richtungen lotst.
FĂĽr die Maschinenbauer von morgen
Fischertechnik vereint an seinem Stand auf spielerische Weise Maschinenbau, 3D-Druck und Bausätze mit Code-Apps: Das Robotics BT Smart Beginner Set soll im März erscheinen und bringt 380 Bauteile mit. Darunter befinden sich Sensoren (Fotosensor und Taster), Aktoren (Motoren und Lichtschranken-LEDs) sowie ein Bluetooth Controller. Mit dem Set lassen sich verschiedene Modelle wie Ampeln oder Raupenkettenfahrzeuge zusammensetzen. Die Steuerung übernimmt eine kostenlose App, die eine grafische Programmieroberfläche mitbringt.
Internationale Spielwarenmesse NĂĽrnberg 2017 (16 Bilder)

Ravensburger 3D-Elektrohaus
(Bild: heise online /mre)
Autonome Autos light
Auf kĂĽnstliche Intelligenz setzt Mattel bei seinem Hot Wheels A. i. - Intelligentes Racing-System. Dabei handelt es sich um eine Autorennbahn mit RC-Autos und Controllern. Die Autos sind mit einer regelbaren KI ausgestattet, gegen die man in Rennen antritt. Ein Smartphone oder Tablet ist bei diesem Spielzeug keine Voraussetzung.
Das gilt nicht für die Auto- und Straßensets Sam's Curious Cars. Hat man sein Auto zusammengebaut und mit Motoren und Bluetooth-Schnittstelle versehen, codet man per App Richtung und Geschwindigkeit des Flitzers und er fährt die vorgegebene Strecke ab.
Und sonst so?
Tanzende Roboter, die auf menschliche Gestik und Mimik reagieren, Quadkopter in allen Größen, einige sogar in Sicherheitskäfigen, Smartwatches und Tablets für Kinder, 3D-Bausätze mit leitender Farbe und Sensoren -- die Liste mit technischen Spielzeugen, die auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt werden, lässt sich fast beliebig fortsetzen.
Der Trend ist deutlich: technisches Spielzeug wird in den Kinderzimmern eine immer wichtigere Rolle spielen. Klar ist aber auch, das haben viele Aussteller auf der Spielwarenmesse gezeigt, dass auch technikfreie Spielzeuge nach wie vor extrem beliebt sind. Ein Kinderzimmer ohne Brettspiele, Modellautos, Wasserpistolen und "unsmarte" Puppen wird es trotz des Technik-Trends so schnell nicht geben.
(mre)