Resident Evil 7: Addon "Verbotenes Filmmaterial 1" im Test

Capcom erweitert den Horror-Überraschungs-Hit mit drei neuen Spielmodi. Unverständlicher Weise unterstützen nicht alle den VR-Modus der PS4.

vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Resident Evil 7: Addon "Verbotenes Filmmaterial 1" im Test

(Bild: heise)

Lesezeit: 4 Min.

Eine Woche nach dem Start von Resident Evil 7 (im Test) hat Capcom das erste Download-Addon "Verbotenes Filmmaterial 1" für die PS4 veröffentlicht. Die Versionen für Windows und Xbox One folgen Anfang nächster Woche. Das 10 Euro teure Addon bringt drei neue Spielmodi mit: "Schlafzimmer", "Albtraum" und "Ethan muss sterben".

"Schlafzimmer" ist eine interaktive Video-Episode, die an das "Happy Birthday"-Tape aus dem Hauptspiel erinnert. Der Spieler liegt gefesselt im Bett der Mutter, die ihn mit ekligen Speisen bekocht. Er muss fliehen, denn die Alte ist schnell reizbar. Also stöbert er mit einer Laterne in allen Ecken des Raumes nach Hinweisen, löst Bilderrätsel, knackt Schlösser und dreht Objekte für den richtigen Schattenwurf. Die Aufgaben sind nicht besonders schwer, allerdings löst der Spieler an einigen Stellen einen Alarm aus. Dann muss er innerhalb einer Minute alle Veränderungen wieder rückgängig machen und sich ins Bett legen, damit die Alte nichts merkt. Das ist nett gemacht. Nach gut einer halben Stunde hat man die Episode gelöst.

"Albtraum" ist ein action-lastiger Shooter-Modus. Nach dem Tower-Defense-Prinzip muss der Spieler fünf Runden im Keller des Haupthauses überleben. Anfangs kann er mit Credits Waffen und Munition kaufen. Anschließend wanken Schleimmonster und später auch Familienmitglieder auf ihn zu und wollen ihm ans Leder. Im Keller verteilt sind Schredder-Maschinen, deren Metall weitere Credits für Munition und Waffen liefern. Also muss man immer wieder durch die dunklen Gemäuer schleichen und aufpassen, dass kein Monster von hinten zuschlägt. Zudem kann man Sprengfallen bauen, um die Meute abzuhalten. Das macht einige Runden lang Spaß, wird aber bald eintönig, denn wie schon die Action-Szenen am Ende des Hauptspiels gehören solche Schießereien nicht gerade zu den Höhepunkten des Spiels.

Während sich "Albtraum" und "Schlafzimmer" auf der PS4 auch mit VR-Brille spielen lassen (die das Zielen auf die Monster deutlich vereinfacht), kann man den Modus "Ethan muss sterben" nur am Bildschirm spielen. Er orientiert sich an der Dark-Souls-Serie und schickt den Spieler nur mit einem Messer bewaffnet los, die Oma im Gewächshaus zu töten. Allerdings muss er dazu erst im Haupthaus den richtigen Schlüssel finden. Gespielt wird auf dem gleichen Anwesen wie im Hauptspiel, nur dass die Monster an anderen Stellen auftauchen und wesentlich stärker sind. Ein Treffer genügt und Ethan ist tot. Da man den Schlägen der Monster im Nahkampf kaum ausweichen kann, erzeugt das schnell hohen Frust. Mangels Speicherpunkten muss der Spieler wieder von vorn beginnen. Erreicht er den Grabstein, den Ethan aus der vorigen Runde hinterlassen hat, so kann er einen wichtigen Gegenstand aus dem Inventar wiedererlangen.

Da sich "Ethan muss sterben" wie das Hauptspiel, nur unter wesentlich schwierigeren Bedingungen spielt, ist es völlig unverständlich, warum der Modus nicht in VR unterstützt wird. Der Schwierigkeitsgrad ist frustrierend hoch und nur etwas für Spieler, die auch der höchste Schwierigkeitsgrad "Irrenhaus" im Hauptspiel nicht schreckt.

Insgesamt kann das erste Add-on für Resident Evil 7 unser hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Nach rund ein bis anderthalb Stunden hatten wir bereits genug gesehen. Dafür scheint der Preis von 10 Euro etwas hoch gegriffen. Es ist hauptsächlich etwas für Fans, die nach mehrmaligem Durchspielen der Hauptkampagne nach neuen Inhalten gieren.

Wer den "Season Pass" für Resident Evil für 30 Euro kauft, bekommt neben diesem ersten Addon noch ein zweites, das am 14. Februar (PS4), beziehungsweise 21. Februar (Windows, Xbox) erscheinen soll. Enthalten im Pass ist zudem eine weitere Story-Episode, deren Veröffentlichungstermin allerdings noch nicht feststeht.

(hag)