Endgültiges Aus für Firefox OS

Mit internen Umstrukturierungen verabschiedet sich Mozilla von den Plänen, Firefox zur Grundlage eines Betriebssystems für Internet-Geräte zu machen.

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Endgültiges Aus für Firefox OS
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Ein Jahr, nachdem Mozilla den Versuch einstellte, mit Firefox OS Mobilgeräte zu erobern, stellt das Open-Source-Unternehmen nun offenbar die Arbeiten an dem Betriebssystem ganz ein. Wie CNET berichtet, hat Mozilla das Team aufgelöst, das Firefox auf internetfähige Geräte bringen sollte. Betroffen seien 50 Mitarbeiter in der Abteilung Connected Devices, die teilweise versetzt und teilweise entlassen würden. Zu letzteren zählten auch der Abteilungsleiter und Senior Vice President Ari Jaaksi sowie der Director of Products Bertrand Neveux, so CNET.

Firefox OS sollte auf günstiger Hardware wie dem ZTE Open vor allem Einsteiger sowie Nutzer in Schwellenländern ansprechen.

Anfang 2016 hatte Mozilla noch versucht, Firefox OS für Smart-TVs einzusetzen, aber außer einer Kooperation mit Panasonic ist dabei nicht viel herausgekommen. Das zugehörige Open-Source-Projekt Boot to Gecko verzeichnet kaum noch Aktivität. Mozilla konzentriert sich dafür auf andere Experimente und Projekte aus dem Bereich Internet of Things, darunter die Sprachsteuerung Vaani, Magnet – eine Art Browser für Informations-Beacons – oder SensorWeb zur Messung der Luftqualität.

Mozilla hatte Firefox OS vor vier Jahren auf dem Mobile World Congress 2013 vorgestellt. Damals konnte das Open-Source-Unternehmen Kooperationen mit zahlreichen großen Carriern vorweisen, was einige (aber nicht alle) Beobachter optimistisch über die Zukunftsaussichten einer konzernunabhängigen Alternative zu Android und iOS stimmte. Nennenswerte Erfolge hatte das vor allem auf Low-End-Geräten installierte Betriebssystem jedoch nur vorübergehend in einigen Schwellenländern. (jo)