Attacke aufs Dark Web legt viele Dienste lahm

Ein Angriff auf den wahrscheinlich größten Hoster von Tor-Hidden-Services, Freedom Hosting II, hat viele Angebote im Dark Web lahmgelegt.

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Hacker

(Bild: dpa, Karl-Josef Hildenbrand/Symbol)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Unbekannte Angreifer haben die Datenbank von Freedom Hosting II, dem derzeit wohl größten Hoster von Tor-Diensten, heruntergeladen und die dort gehosteten Hidden Servcies lahmgelegt. Sie ersetzten die Seiten durch einen Hinweis und forderten Lösegeld, das allerdings mit 0,1 Bitcoin (derzeit knapp 100 Euro) erstaunlich niedrig ausfällt.

Wie groß das Dark Web insgesamt ist und welchen Anteil Freedom Hosting II daran hat, lässt sich nur grob abschätzen. Die Tor-Expertin Sarah James Lewis vermutet, dass durch die Attacke ungefähr 15 bis 20 Prozent aller Dark-Web-Seiten vom Netz genommen wurden. Den Angreifern geht es offenbar nicht ums Lösegeld. Sie haben die Datenbank mit einer Größe von rund 2,6 Gigabyte auf einer Tor-Seite online gestellt. Außer der Datenbank fielen den Hackern noch rund 75 Gigabyte Daten in die Hände.

Der Sicherheitsforscher Chris Monteiro sieht den Angriff sogar positiv: In den Daten taucht das Wort "Botnet" sehr häufig auf. Möglicherweise legt der Verlust des Servers das eine oder andere Botnetz lahm. In der Datenbank enthalten sind auch E-Mail-Adressen, Benutzernamen und Passwort-Hashes. Kaum zu ermitteln ist jedoch, welche Inhalte hinter den Angeboten standen. Die Angabe der Hacker, ein Großteil der Daten seien Darstellungen von Kindesmissbrauch gewesen, lässt sich nicht verifizieren.

(uma)