Japanisches Satellitenexperiment gegen Weltraumschrott gescheitert

Japans Weltraumagentur wollte mit ihrem Weltraumfrachter Kounotori 6 erneut eine Methode testen, um den Erdorbit vom Weltraumschrott zu befreien. Ein dafür vorgesehenes mehrere Hundert Meter langes Kabel wurde aber nicht ausgefahren.

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Kounotori 6

Kounotori 6 an der Internationalen Raumstation

(Bild: NASA)

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Eine japanische Satelliten-Mission, mit der eine Technik zur Entfernung von Weltraumschrott getestet werden sollte, ist gescheitert. Wie die japanische Zeitung The Mainichi unter Berufung auf die Weltraumagentur JAXA meldet, konnte das Versorgungsraumschiff Kounotori 6 nach der Abkopplung von der ISS ein dazu vorgesehenes, etwa 700 Meter langes elektrodynamisches Seil (EDT) nicht ausfahren, bevor es in der Atmosphäre verglühte.

Eigentlich sollte die Technik den Satelliten im Zusammenspiel mit dem Erdmagnetfeld ohne Treibstoffverbrauch abbremsen, indem dessen kinetische Energie in elektrische umgewandelt wird. Das habe nicht geklappt und auch die Kommunikation mit dem Raumschiff sei früher abgebrochen als geplant.

Das für das Experiment verantwortliche Team habe nach dem Misserfolg erklärt, dass diese Technik zur Säuberung des Weltraums noch in den Kinderschuhen stecke. Sie wollen demnach weiterforschen. Kounotori 6 hatte Nahrungsmittel, Wasser und Versorgungsgüter zur Internationalen Raumstation gebracht, wo derzeit sechs Astronauten leben. Mit nicht mehr benötigten Gütern war der Raumfrachter dann am 28. Januar abgedockt.

Kounotori 6 auf dem Weg zur ISS (8 Bilder)

Kounotori 6 über der Erdoberfläche
(Bild: NASA)

Japan forscht bereits seit geraumer Zeit an dieser Technik zur Säuberung des erdnahen Orbits vom Weltraumschott. Im Februar 2014 hatte es bereits einen Testflug gegeben, aber schon der lieferte nicht die erhofften Ergebnisse.

In Europa will die ESA in wenigen Wochen mit Hunderten Experten über das wachsende Problem des Weltraumschrotts diskutieren. (mho)