Jinbei-Studioblitzgeräte mit gravierenden Sicherheitsproblemen

Foto-Morgen, der deutsche Importeur der Jinbei Studio-Blitzgeräte, warnt vor der Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlags bei zahlreichen Modellen. Er fordert die Nutzer auf, den Einsatz der betroffenen Produkte unmittelbar einzustellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Jinbei Studioblitzgeräte mit gravierenden Sicherheitsproblemen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle
Inhaltsverzeichnis

Auf der Website des deutschen Jinbei-Importeurs Foto-Morgen in Ratingen findet sich ein Sicherheitshinweis. Dieser fordert die Nutzer auf, wegen der Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlags das Gerät sofort vom Stromnetz zu nehmen und nicht weiter zu verwenden. Betroffen von diesem Sicherheitshinweis sind demnach die folgenden Studioblitzgeräte:

  • Jinbei DPL
  • Jinbei ECL / ECD
  • Jinbei Pilot II
  • Jinbei D-250
  • Jinbei Spark II
  • Jinbei MSN II
  • Jinbei DP, II, III / DPs III PRO

Foto-Morgen beschreibt die Situation wie folgt: "Am Zünddraht der Blitzröhre liegt unter Umständen 230 Volt Netzspannung an. Wenn das Gerät eingeschaltet ist und versehentlich der Zünddraht der Blitzröhre mit den Händen oder stromleitenden Materialien berührt wird, besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen Stromschlags".

Das beschriebene Phänomen war seit Ende November 2016 ein Diskussionsthema im DSLR-Forum. Die Diskussion dort beschreibt mehrere Vorfälle mit den betroffenen Studioblitzegräten.

Das Produktsicherheitsgesetz fordert in Fällen wie dem vorliegenden, dass der Hersteller (Foto-Morgen) sich mit der zuständigen Marktüberwachung in Verbindung setzt. Für Ratingen ist die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig.

Am 03.02.2017 hat die Bezirksregierung Düsseldorf im Rahmen des Außendienstes dem Warenbestand der Firma Foto Morgen zwei der beanstandeten Produkte entnommen. Nach Sichtung der Produktproben hat der Prüfer festgestellt, dass die Blitzröhre mit einem blanken Draht umwickelt ist. Erste orientierende Messungen bestätigten den Anfangsverdacht einer anliegenden Spannung von 230 V nicht. Die Produktproben gehen zur weiteren Bearbeitung an das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW.

Foto-Morgen ist nach eigenem Bekunden derzeit mit Hochdruck damit beschäftigt, Einzelheiten mit Behörden sowie Produzenten abzuklären. Der Importeur will schnellstmögliche Lösungen anbieten und über den weiteren Umgang mit den betroffenen Produkten informieren.

Jinbei-Blitzgeräte werden in Deutschland nach Informationen der Stiftung EAR einzig von Foto-Morgen importiert. Andere Importeure sind dort nicht genannt. §8 des ElektroG erlaubt Lieferungen aus Drittländern nach Deutschland ausschließlich dann, wenn eine entsprechende Registrierung vorliegt. Ausländische Händler verstoßen nach aktuellem Stand mit einer Lieferung von Jinbei-Geräten nach Deutschland gegen geltendes deutsches Recht, wenn der Import nicht über Foto-Morgen erfolgte. (keh)