US-Forscher: Schlechte Laune und andere Negativbeiträge wecken den Troll in uns

Ein Team von zwei US-Universitäten hat versucht, ganz normale Menschen zum Abgeben von "Troll"-Kommentaren im Internet zu bewegen. Wie sich zeigte, war das nicht besonders schwierig.

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US-Forscher: Schlechte Laune und andere Negativbeiträge wecken den Troll in uns
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Von
  • Sascha Mattke

Laut einer Studie von Forschern an den US-Universitäten Stanford und Cornell lassen sich selbst ansonsten freundliche Menschen leicht dazu verleiten, im Internet provozierende oder beleidigende Kommentare abzugeben. Dies widerspricht der Vorstellung, dass es sich bei den so genannten Trollen um eine relativ geschlossene Gruppe handelt, die kaum etwas anderes tut, berichtet Technology Review online in "Steckt in jedem ein Troll?".

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Bei ihrem Experiment mussten die Forscher zunächst für die richtige Stimmung sorgen. Dazu verteilten sie Rätsel, die in einer bestimmten Zeit gelöst werden sollten. Bei manchen Teilnehmern waren die Rätsel schwieriger gestaltet, um sie zu verärgern, bei anderen einfacher. Danach beteiligten sie sich an einer Online-Diskussion über einen Artikel über die US-Präsidentschaftswahl, unter dem bereits entweder friedliche oder trollige Beiträge standen. Wie die Forscher feststellten, wurden die meisten Troll-Kommentare abgegeben, wenn die Verfasser in schlechter Stimmung waren und andere hässliche Bemerkungen unter dem Artikel gesehen hatten.

Konkret erhöhte schlechte Stimmung die Wahrscheinlichkeit dafür, dass jemand zum Troll wurde, um 89 Prozent, das Sehen von Troll-Kommentaren um 68 Prozent. Kathryn Seigfried-Spellar, die sich als Assistant Professor an der Purdue University mit Trollen und Online-Belästigung beschäftigt, spricht sich allerdings für eine differenziertere Betrachtung aus: Dass jemand einen negativen Kommentar abgebe, mache ihn nicht gleich zum Troll.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)