Die Bilder der Woche (KW06)

Atmosphärische Aufnahmen prägen die Bilder der Woche: es sind neben kernigen Männerporträts auch einzigartige Natur- und Stadtlandschaften zu sehen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sebastian Arackal

Dass sich einzigartige Naturmotive manchmal aus puren Zufall kombiniert mit einen gewissen Mut zum Risiko ergeben, bestätigt sich immer wieder. Auch in diesem Fall bei den aktuellen Bildern der Woche: Gerhard Schmidt, Fotograf des Bildes "Bach im Nebel", wollte eigentlich einen an diesem Gewässer gesehenen Eisvogel ablichten. Der Plan scheiterte und es ergab sich eine neue, interessante Fotomöglichkeit: "Leider wartete ich an diesem Tag vergebens und packte wegen dem immer spärlicher werdenden Lichts langsam zusammen. Auf dem Gang entlang dem Bachlauf fiel mir die schöne Lichtstimmung auf, die die untergehende Sonne auf dem nebligen Wasser erzeugte. Ein Blick durchs Tele zeigte mir schnell, dass ich ziemlich nach unten muss, um etwas von dem Gewässer darstellen zu können. Ein im Bachlauf liegender größerer Stein bracht mich auf die Idee, diesen als Unterlage für die Kamera zu nutzen. Ein etwas waghalsiger Schritt und schon war ich mitten im Bach auf dem Stein. Das Tele verstärkt noch etwas die Nebelwirkung und trägt zur Bildstimmung bei. Glück hatte ich natürlich, als auch noch die Ente an geeigneter Stelle auftauchte!" Zum Einsatz kam bei Schmidt die Systemkamera Olympus OM-D E-M5 mit einem 75-300mm-Telezoom. Als Brennweite wählte er 180mm. Die Belichtungszeit lag bei 1/250s bei Blende 6. Wegen des relativ schwachen Licht war ein ISO-Wert von 400 nötig.

Weniger auf Zufall setzte Rudi Rohde bei seinem markanten Männerporträt "Rudi 09166". Es ist ein Selbstporträt des Fotografen, eigentlich eine Lichtsetzungsübung. Er erklärt zur Entstehungsgeschichte: "Ich wollte wissen, ob ich ein Rembrandt-Licht mit wenigen Mitteln hinbekomme. Eine Lichtquelle und ein sanfter weißer Reflektor sollten ausreichen. Von zirka fünfzehn Fotos ist die '09166', die nach meiner Ansicht Gelungenste. Meine Körpersprache sollte die Situation unterstreichen, deshalb dieser abschätzende Blick.“ Das sogenannte Rembrandt-Licht sorgt für eine eher düstere Charakteristik bei einem Porträt, eine Gesichtshälfte des Porträtierten liegt meist im Schatten. Diese spezielle Lichtsetzung geht auf den niederländischen Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) zurück, in vielen seiner Porträts wie dem Klassiker „A Bearded Man in a Cap“ lässt sie sich nachvollziehen.

Alle Fotos der Woche gibt es in unserer Bilderstrecke.

Bilder der Woche (KW06) (7 Bilder)

Xenon

Starke Architekturaufnahme, die bei einer Fototour durch Frankfurt entstand. Der Fotograf totalstrange erklärt dazu: "Mich haben die zueinander kontrastierenden Farben und Formen der beiden Gebäude (Silberturm und Skyper) fasziniert. Zudem bin ich ein Freund von einfachen Strukturen in der Architekturfotografie. Der Bildausschnitt wurde so gewählt, dass keine weiteren störenden Elemente von den beiden Hochhäusern ablenken. Für einen weichen Look der Lichtreflexe wählte ich eine Langzeitbelichtung mit Hilfe eines ND-Filters. Die Nachbearbeitung erfolgte in Photoshop, unter anderem über Ebenenmasken, um die Lichteffekte noch stärker herauszuarbeiten."
(Bild: totalstrange)

(sea)