Falk, Becker: Navi-Hersteller United Navigation mit Finanzproblemen

Der traditionsreiche Navi-Hersteller United Navigation ist in Schwierigkeiten und beantragt die Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens. Die Insolvenz eines Hauptlieferanten und der stark rückläufige Absatz mobiler Navis zwingen das Unternehmen dazu.

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Falk Neo 520

Mit Mittelklasse-Navis wie dem Falk Neo 520 lässt sich bei Kaufpreisen um 130 Euro kaum noch Geld verdienen.

(Bild: United Navigation)

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Von
  • Michael Link

Der Navi-Hersteller United Navigation aus Ostfildern, bekannt durch Navis mit den Marken Falk und Becker, steht vorläufig unter Eigenverwaltung. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmen hervor. Beim Eigenverwaltungsverfahren bekommt ein Unternehmen keinen Insolvenzverwalter, sondern arbeitet selbständig nach den Vorgaben des Insolvenzrechts weiter. Beaufsichtigt wird das Verfahren von einem externen Sachwalter.

Geschäftsführer Nikolai Kesting erklärte die Schieflage des Unternehmens durch einen unerwartet starken Marktrückgang für mobile Navis, den auch ein gestiegener Marktanteil der hauseigenen Marken nicht habe kompensieren können. Außerdem sei ein Hauptlieferant in die Insolvenz gegangen.

Der Geschäftsbetrieb läuft laut Kesting unverändert weiter. Das Unternehmen will einen bereits vorab gefassten Plan zur Restrukturierung mit Hilfe eines Beraterteams aus Stuttgart umsetzen. Der Sanierungsplan soll die Ertragskraft verbessern. Mehr mit Navis verdienen, dürfte indes nicht leicht sein, vor allem weil die Preise für tragbare Geräte ins Bodenlose gefallen sind. United Navigation ist bis 2015 wegen unerlaubter Preisabsprachen mehrfach ins Visier von Wettbewerbsbehörden und dem bundesdeutschen Kartellamt geraten. (mil)