Drahtlose Ladetechnik Qi: Apple tritt Wireless Power Consortium bei

Der iPhone-Hersteller hat sich offenbar für eine drahtlose Ladetechnik entschieden: Apple ist nun Mitglied des Wireless Power Consortium, das hinter der besonders bei Smartphones gängigen Ladetechnik Qi steckt.

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Qi-Ladegerät Lampe

Ikea bietet inzwischen Möbel mit integriertem Qi-Lademodul an.

(Bild: Ikea)

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Apple gehört jetzt zu den Mitgliedern des Wireless Power Consortium (WPC), das die Ladetechnik Qi entwickelt. Der iPhone-Konzern erscheint plötzlich in der Member-Liste auf der Webseite des Konsortiums. Als “Full Member” kann Apple an allen technischen Meetings des WPC teilnehmen – das Unternehmen hat mit diesem Mitgliedsschaftstyp allerdings keine Stimmberechtigung über die weitere Entwicklung der Technik. Im Board des Konsortiums sitzen unter anderem die Konzerne Samsung, LG, HTC, Nokia und Qualcomm.

Beim induktiven Ladekabel der Apple Watch setzt der Hersteller offenbar längst auf Qi. Einem Bericht zufolge entschied sich der Hersteller aber, dieses nicht zu Interoperabilitätstests einzureichen – Apples Computer-Uhr lässt sich deshalb auch nicht mit anderen Qi-kompatiblen Netzteilen aufladen.

Ob Apple bei der nächsten Generation der Apple Watch auf Qi-Kompatibilität setzt, bleibt offen. Jüngsten Berichten zufolge will das Unternehmen bei der nächsten iPhone-Generation in allen Modellen drahtloses Laden ermöglichen – und könnte dafür nun doch auf die bestehende Qi-Technik setzen, statt ein eigenes, inkompatibles System einzuführen. Die Qi-Ladematten sind inzwischen unter anderem in Autos und Möbel integriert.

Apples Marketing-Chef Phil Schiller bezeichnete die üblichen drahtlosen Ladematten vor mehreren Jahren als eine zusätzliche Komplikation: Schließlich komme dafür nur wieder ein weiteres Gerät zum Einsatz, das ohnehin mit der Wandsteckdose verkabelt sein muss. Entsprechend ließ sich das iPhone bislang nur mit speziellen Hüllen drahtlos aufladen. Apple arbeitete angeblich an einer eigenen Technik, die auch das Aufladen über etwas größere Distanzen ermöglichen soll – was aus dem Projekt geworden ist, bleibt unklar.

Bei mobilen Macs setzt Apple mit USB-C inzwischen ebenfalls auf einen branchenweiten Ladestandard statt auf den proprietären MagSafe-Anschluss.

[Update 13.02.2017 17:15 Uhr] Apple ist dem Konsortium beigetreten, um an der "offenen, gemeinsamen Entwicklung zukünftiger drahtloser Ladestandards teilzunehmen und Ideen beizusteuern", erklärte das Unternehmen inzwischen gegenüber Business Insider. (lbe)