TelDaFax kämpft weiter ums Überleben

Die angeschlagene Telefongesellschaft TelDaFax hat heute Gerüchte über eine kurz bevorstehende vollständige Zahlungsunfähigkeit dementiert.

vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Marcus Hoffmann, Sprecher der angeschlagenen Telefongesellschaft TelDaFax hat gegenüber heise online Gerüchte dementiert, denen zufolge das Unternehmen bereits in der nächsten Woche vollständig zahlungsunfähig sein soll: "Das ist Quatsch. TelDaFax ist seit Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens sämtlichen Verpflichtungen nachgekommen, und wir gehen davon aus, dass wir sie auch nächste Woche erfüllen".

TelDaFax muss wöchentlich Vorkasse in Millionenhöhe an die Telekom leisten. Vorausgegangen war die Kappung der TelDaFax-Leitungen durch die Telekom. Die angeschlagene Marburger Firma, die mit einem zweistelligen Millionenbetrag beim rosa Riesen in der Kreide steht, hatte daraufhin eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Köln erwirkt, die den Bonner Konzern zwang, den Konkurrenten wieder an das Netz anzuschließen.

Die hoch verschuldete Telefongesellschaft will nun aus dem Insolvenzverfahren heraus einen Sanierungsversuch starten. Ob er gelinge, hänge vor allem von den Gläubigern ab, sagte Hoffmann. Sein Unternehmen rechne damit, dass das Insolvenzverfahren am 1. Juni eröffnet wird. Die Entscheidung über den tatsächlichen Termin obliegt jedoch dem Gericht. Erarbeitet würde ein Insolvenzplan, der voraussichtlich Mitte Juni den Gläubigern vorgelegt wird. Weitere Details nannte der Firmensprecher nicht.

Nach der zeitweisen Abschaltung durch die Deutsche Telekom wegen unbezahlter Rechnungen hat sich der Kundenstamm auf deutlich niedrigerem Niveau wieder stabilisiert. An Werktagen würden laut Hoffmann derzeit etwa sechs Millionen Gesprächsminuten vermittelt. Vor der Abschaltung seien es etwa 15 Millionen gewesen. Nach Firmenangaben hat TelDaFax momentan etwa 30.000 Vertragskunden. 20 der 260 Mitarbeiter haben das Unternehmen wegen der prekären Lage bereits verlassen.

Zu den von der Telekom am gestrigen Dienstag erhobenen Vorwürfen wollte Hoffmann gegenüber heise online keine Stellung nehmen, TelDaFax prüfe sie derzeit noch. Zu den Gründen, warum TelDaFax überhaupt in eine finanziell so missliche Lage geriet, wollte Hoffmann ebenfalls nichts sagen. Ihm zufolge hat es jedoch nicht am Call-by-Call-Angebot gelegen: "Das ist ein profitables Geschäft". (axv)