Microsoft stellt Spectator View für HoloLens vor

Mit einem speziellen Kamera-Rig können nicht nur HoloLens-Anwendungen aufgezeichnet werden, sondern auch Personen, die mit ihnen interagieren.

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Microsoft stellt Spectator View für HoloLens vor

Der Spectator View zeichnet auf, was der HoloLens-Nutzer durch sein Headset sieht.

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert
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Microsoft hat eine neue Technik vorgestellt, mit der HoloLens-Nutzer und die Funktionsweise von Augmented-Reality-Apps aufgezeichnet werden können. Dafür nutzt der Redmonder Konzern ein spezielles Kamera-Rig.

Bislang war es schwer, Augmented-Reality-Apps für Microsofts HoloLens in einem Video darzustellen. Die AR-Brille verfügt zwar über eine integrierte Kamera, diese ist jedoch nach außen gerichtet und liefert nur sehr niedrig aufgelöste Clips. So sind zwar Videos aus der Sichtweise des HoloLens-Trägers möglich, diese können jedoch dessen Interaktion mit entsprechenden Apps nicht von außen zeigen. Für diesen Zweck kam bei Microsoft bislang ein eigenes Rig zum Einsatz, mit dem Promotion-Clips erstellt wurden. Ganz billig ist diese Lösung mit einer Red-Dragon-Kamera im Wert von 15.000 bis 50.000 US-Dollar jedoch nicht.

Für hochaufgelöste Videos, die Zuschauern besser vermitteln, was der HoloLens-Nutzer tatsächlich sieht, soll nun der Spectator-View-Hack sorgen. Das IT-Magazin The Verge konnte die Technik bereits ausprobieren und bestätigt, dass dafür nur eine DSLR oder ein neueres GoPro-Modell nötig sei. Das HoloLens-Headset wird mit Hilfe einer speziellen Halterung an der Kamera befestigt und mit einem Stativ stabilisiert. Im Anschluss verbindet sich die AR-Brille drahtlos zu einem PC, an den sie Positionsdaten überträgt. Bei einer Demonstration nutzte Microsoft dafür Entwickler-Software der Spiele-Engine Unity.

Im nächsten Schritt gibt die Kamera Videomaterial über HDMI an eine PC-Capture-Karte aus. Der verbundene Computer erhält nun die Positionsdaten und Live-Videomaterial von Microsofts HoloLens. Die Verarbeitung dieser Daten übernimmt die Unity-Engine. Sie rendert daraus ein Video des HoloLens-Nutzers, zusammen mit der Funktionsweise der jeweiligen App.

Einen Haken gibt es jedoch noch: Der Spectator View nimmt lediglich Bildmaterial, aber keine Tonspur auf. Nutzer benötigen außerdem die spezielle HoloLens-Halterung für ihre Kamera sowie Software für die Kalibrierung. Den Code für letztere hat Microsoft über GitHub veröffentlicht. Eine ausführliche Bauanleitung stellt der Konzern auf developer.microsoft.com bereit.

Laut Microsoft haben sich viele Nutzer eine kostengünstige Möglichkeit zum Aufzeichnen von Video-Material gewünscht. Besonders Entwickler von Augmented-Reality-Apps könnten davon profitieren, da sie für die werbewirksame Darstellung ihrer Software nun nicht mehr auf Special Effects zurückgreifen müssen. Wie viele Anwender es für HoloLens tatsächlich gibt, ist jedoch noch immer ein Geheimnis. Microsoft bestätigte im vergangenen Monat lediglich, dass die verkauften Einheiten "in die Tausende" gehen.

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(kbe)