Umfrage: "ÖPNV verschenkt Potential"

Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland hat ein großes ungenutztes Potenzial an neuen Kunden. Bis zu 1,4 Millionen Menschen, die den ÖPNV bisher nicht oder nur selten nutzen, können sich vorstellen, künftig diesen Verkehrsweg vorzuziehen, wie der ADAC in einer Umfrage ermittelt hat

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
5 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland hat ein großes ungenutztes Potenzial an neuen Kunden. Bis zu 1,4 Millionen Menschen, die den ÖPNV bisher nicht oder nur selten nutzen, können sich vorstellen, künftig diesen Verkehrsweg vorzuziehen, wie der ADAC in einer Umfrage ermittelt hat. Die wichtigsten Bedingungen für einen Umstieg demnach: günstigere Fahrpreise, ein verständlicheres Tarifsortiment sowie schnellere Verbindungen. „Hier besteht eine große Chance, den ÖPNV zu einem wesentlichen Treiber für mehr Klimaschutz auf dem Verkehrssektor zu machen“, sagte ADAC-Geschäftsführer Alexander Möller zu den Ergebnissen.

Der ADAC hat für die Umfrage in zehn Großstädten jeweils rund 300 Menschen befragt, die zuvor angaben, nie oder nur gelegentlich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Fast zwei Drittel dieser Befragten ziehen derzeit das Auto vor. Mehr als die Hälfte bewertete den ÖPNV insgesamt als zu teuer, zu ungeeignet für den Transport von sperrigen Gegenständen sowie als zu langsam und überfüllt.

Insgesamt können sich 46 Prozent der Befragten einen Wechsel auf öffentliche Verkehrsmittel wie S-, U- oder Straßenbahnen vorstellen. Für Berlin wären das hochgerechnet rund 390.000 Fahrgäste mehr, für die deutlich kleineren Städte Leipzig und Frankfurt je 100.000. Befragt wurden jeweils rund 300 Nicht- oder Gelegenheitsnutzer öffentlicher Verkehrsmittel in Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

Zunächst wurden insgesamt 6697 Einwohner dieser Städte gebeten anzugeben, welches Verkehrsmittel sie auf ihrem Weg zur Arbeit, für private Erledigungen wie zum Beispiel Einkaufen oder zu Freizeitzwecken benutzen, und zwar überwiegend/ regelmäßig, gelegentlich oder nie/ nur in Ausnahmefällen. An der weiteren Umfrage teilgenommen haben dann lediglich die 3075 Personen, die angaben, den ÖPNV gar nicht oder nur selten zu nutzen. Sie wurden nach den Gründen dafür befragt. Diejenigen unter ihnen, die sich vorstellen konnten, auf den ÖPNV umzusteigen, konnten schließlich angeben, unter welchen Voraussetzungen sie dazu bereit wären. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 69 Jahre alt. Die Umfrage erfolgte über einen Fragebogen im Internet. (mfz)