Lokale Produktion des iPhone SE: Apple hofft auf Wachstum in Indien

Apple will mit dem Zusammenbau des Einstiegs-iPhones vor Ort Steuerermäßigungen erzielen, um die Geräte billiger anbieten zu können. Die Produktion startet einem Bericht zufolge schon bald.

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Apple-Chef Tim Cook mit dem indischen Premierminister Narendra Modi

Apple-Chef Tim Cook mit dem indischen Premierminister Narendra Modi.

(Bild: dpa, Government Of India/Handout)

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Ab April nimmt Apples Auftragsfertiger Wistron die Endmontage des iPhone SE in einem Werk in Indien vor: Zu Beginn sollen rund 300.000 bis 400.000 Stück des Einstiegsmodells zusammengebaut werden, um ein Gefühl für die iPhone-Produktion in Indien zu bekommen, wie die Economic Times berichtet. Apple werde die Produktionspläne jetzt schon umsetzen, obwohl die indische Regierung die vom Konzern gewünschten Steuerermäßigungen noch nicht abgesegnet habe.

Apple hat dem Bericht zufolge vor, die Produktion des Smartphones in Indien deutlich auszubauen – neben der Endmontage sei auch die Herstellung von Komponenten geplant. Apple habe deshalb eine Reihe von Forderungen an die Regierung gestellt, darunter eine 15-jährige Ausnahmeregelung für den Verzicht auf Einfuhrzölle, schreibt die Zeitung. Apple sei außerdem weiterhin interessiert daran, aufbereitete iPhones auf den indischen Markt zu bringen.

iPhone SE (März 2016) (12 Bilder)

iPhone SE

Das im März 2016 eingeführte 4-Zoll-iPhone trägt den Namenszusatz SE.

Apples größte Hürde liegt im Preis: Neue iPhone-Modelle kosten über 700 Euro – in einem Smartphone-Markt, in dem über 70 Prozent der verkauften Geräte im Preissegment von umgerechnet unter 140 Euro spielen. Auch das iPhone SE, das dort für umgerechnet rund 400 Euro im Handel ist, sei entsprechend zu teuer. Apple verkauft deshalb in Indien immer noch das 2013 eingeführte iPhone 5s, wolle dieses Modell aber langsam auslaufen lassen, schreibt die Economic Times.

Eine lokale Produktion könnte Apple ermöglichen, das iPhone günstiger anzubieten. Importierte Geräte belegt die indische Regierung pauschal mit einem Zoll von zwölf Prozent – dieser fällt bei der Produktion des iPhones vor Ort nicht mehr an. Auch zur Eröffnung von eigenen Ladengeschäften muss Apple Hardware in Indien produzieren. Aus ähnlichem Grund lässt der Konzern auch iPhones in Brasilien fertigen – dem bisher einzigen Land neben China.

Apple hofft, die im vergangenen Jahr erstmals rückläufigen iPhone-Verkäufe auch durch die weitere Erschließung von Märkten wie Indien zu stärken. Das Land könnte 2017 zum zweitgrößten Smartphone-Markt der Welt werden. (lbe)