Unzuverlässige Helfer: Bluetooth-Findehelfer funktionieren nicht wie beworben

Bluetooth-Finder fürs Portemonnaie oder den Schlüsselbund, versprechen ein Ende mit der Suche nach verlorenen Dingen. Dank Cloud-Ortung sollen sie sich praktisch überall finden lassen. Ein Versprechen, das von c't getestete Geräte nicht halten konnten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 57 Kommentare lesen
Unzuverlässige Helfer: Bluetooth-Findehelfer funktionieren nicht wie beworben
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Moderne Bluetooth-Schlüsselfinder schlagen auf Knopfdruck vom Smartphone Alarm. Bei Verlust sollen sich die Tracker zudem über eine sogenannte "Crowd-Suche" finden lassen: Wurde ein Gerät als verloren gemeldet, reagieren fortan auch die Apps anderer Nutzer auf den Schlüsselfinder. Sollte jemand zufällig in dessen Reichweite kommen, wird der Besitzer per Mail oder in der App informiert.

Das klingt praktisch – doch im c't-Test versagte die Crowd-Suche: Am täglich von rund 250.000 Menschen besuchten Hannoveraner Hauptbahnhof schlug auch nach mehreren Stunden zur Freitags-Rush-Hour (13 bis 18 Uhr) keiner der als verloren gemeldeten Tracker an. Der Grund für das schlechte Ergebnis liegt auf der Hand: Um gefunden zu werden, muss der Tracker von der "richtigen" App aufgespürt werden – und die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig jemand diese installiert hat, ist gering. Ein gemeinsamer Standard würde die Chancen deutlich erhöhen.

Aber es gibt auch technische Hürden: Denn selbst nachdem c't die Geräte für 20 Minuten in direkter Reichweite eines Smartphones mit den jeweiligen Finder-Apps platzierte, blieben die Benachrichtigungen aus. Erst als die Apps jeweils einmal manuell gestartet wurden, funktioniere die Crowd-Suche wie beworben.

Außerdem kritisiert c't die geringe Lautstärke der eingebauten Piezo-Lautsprecher: Beim leisesten der neun getesteten Geräte (Chipolo) haben die Tester aus einem Meter Entfernung lediglich 55 Dezibel gemessen – hat sich der Tracker unter Sofakissen versteckt, ist die Hör-Wahrscheinlichkeit gering. Das lauteste Gerät von Pebblebee schafft mit 63 Dezibel auch nicht sonderlich viel mehr. Zum Vergleich: Die Hersteller geben zum Teil deutlich höhere Pegel an – Tile spricht zum Beispiel von 90 Dezibel, gemessen hat c't 58 db.

Lesen Sie den ausführlichen Test von neun Bluetooth-Schlüsselfindern in der c't-Ausgabe 5/17 (ab Samstag, 18. Februar am Kiosk):

  • Verliermeinnicht – Neun Bluetooth-Tags im Test