Marktforscher erwarten steigende PC-Preise

Der Austausch von Computern in Unternehmen bringt den Absatz in Deutschland wieder in Schwung. Zugleich ist jedoch mit höheren PC-Preisen zu rechnen, schätzen Marktforscher.

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Lenovo IdeaCentre Horizon
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andrijan Möcker
  • mit Material der dpa

PC-Käufer müssen sich wohl auf steigende Preise einstellen. Engpässe bei Speichern und Batterien sowie der starke US-Dollar sind die Gründe hierfür. Allein im Januar seien die Preise für Speicher um ein Drittel gestiegen, teilte das Marktforschungsunternehmen Gartner am Montag mit. Es sei davon auszugehen, dass diese irgendwann an die Endkunden weitergeleitet werden – bei so drastischen Steigerungen auch eher schnell. Um die Preise stabiler zu halten, statteten Hersteller Geräte zum Teil auch schwächer aus, vor allem wenn es um Firmen-Computer gehe.

Durch den Smartphone- und Tablet-Boom ging es für den PC-Markt lange Zeit nur abwärts. Hersteller verzeichneten einen stetigen Rückgang der Verkaufszahlen für PCs. Doch dieser Abwärtstrend scheint jetzt zumindest laut Gartner zeitweise eine Wendung zu nehmen. Derzeit kaufen Unternehmen in Deutschland mit dem Umstieg auf das PC-Betriebssystem Windows 10 auch gleich neue Computer und geben damit dem seit Jahren schwachen Markt schließlich einen Schub.

Im vergangenen Quartal seien die PC-Verkäufe in Deutschland im Jahresvergleich um 4,3 Prozent auf 3,23 Millionen Geräte gewachsen. Dabei gab es bei Firmen-Computern einen Sprung von neun Prozent, während Privatkunden 0,6 Prozent weniger Geräte kauften. Es habe im Weihnachtsgeschäft zwar eine gute Nachfrage nach Gaming-PCs und Notebooks mit großen Displays gegeben, aber das habe nicht gereicht, um den Absatz steigen zu lassen. Insgesamt sei das Quartal in Deutschland aber "nicht so schlecht, wie wir ursprünglich gedacht hatten" verlaufen, hieß es von Gartner.

Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo ist nach Gartner-Berechnungen die Nummer eins auch in Deutschland mit einem Marktanteil von gut 25 Prozent. Ein Jahr zuvor sei erst ein Fünftel der in Deutschland verkauften Computer von dem chinesischen Konzern gekommen. Hewlett-Packard rückte auf dem zweiten Platz von gut 16 auf 20,6 Prozent vor. Acer schließt die Top 3 mit deutlichem Abstand bei 12,2 Prozent ab (Vorjahr 13,3 Prozent). Apple verteidigte den vierten Rang mit einem Rückgang des Marktanteils von 8,1 auf 7,6 Prozent und Dell hielt sich stabil mit 7,4 Prozent.

Im gesamten Jahr 2016 wuchs der deutsche PC-Markt auch nach dem Schlussspurt laut Gartner-Berechnungen nur um 0,6 Prozent auf knapp 10,5 Millionen verkaufte Geräte. Die Computer-Verkäufe sanken seit Jahren weltweit, weil Firmen und Verbraucher seltener als früher ihre Notebooks und Desktop-Recher erneuern und stattdessen auch stärker auf Smartphones und Tablets setzen. (amo)