Mekka für Hacker: Apple argumentiert gegen "Recht auf Reparatur"

Ein "Right to Repair" würde Nebraska zu einem Mekka für Hacker machen führte ein Apple-Lobbyist gegenüber einer Parlamentarierin des US-Bundesstaats ins Feld. Der iPhone-Konzern will ein derartiges Gesetz verhindern.

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Apple

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple betreibt im US-Bundesstaat Nebraska aktiv Lobbyarbeit gegen die Gesetzesvorlage für ein “Recht auf Reparatur”: Ein Apple-Mitarbeiter hat versucht, die Parlamentarierin Lydia Brasch umzustimmen, die für die Gesetzesvorlage stimmen will, wie Motherboard berichtet. Nach Ansicht des iPhone-Herstellers würde Nebraska durch das “Right to Repair” zu einem Mekka für Hacker, gab Brasch die Argumentation gegenüber dem Magazin wieder.

Apple habe außerdem angeführt, eine unsachgemäße Reparatur durch den Nutzer könne den Akku in Brand setzen und es gebe bereits genug autorisierte Orte, die iPhones reparieren.

Sie habe sich ursprünglich für das “Recht auf Reparatur” eingesetzt, weil es für Bauern problematisch ist, dass sie ihre Traktoren nur noch von autorisierten John-Deere-Händler reparieren lassen können, erklärte Brasch gegenüber Motherboard – aber es sei auch wichtig Unterhaltungselektronik reparieren zu können. Apple habe zu ihr gesagt: “Nimm einfach den Telefon-Teil aus der Gesetzesvorlage und wir verschwinden”, so Brash.

Das “Right to Repair” soll dafür sorgen, dass die Hersteller ihre Originalersatzteile auch an Endkunden und unabhängige Dienstleister verkaufen sowie Diagnose- und Reparaturanleitungen veröffentlichen. Nebraska ist einer unter insgesamt acht US-Bundesstaaten, die ein derartiges Gesetz derzeit in Erwägung ziehen. Eine Anhörung ist für Anfang März angesetzt, auch dort will Apple offenbar gegen die Gesetzesvorlage Stellung beziehen. Hinter dem “Recht auf Reparatur” steht Repair.org, der Handelsverband unabhängiger Reparaturläden sieht sich durch die Maßnahmen der Hersteller benachteiligt.

Apple gibt Originalersatzteile nur an die eigenen Retail Stores sowie autorisierte Händler heraus – das gleiche gilt für Reparaturanleitungen. Manche Apple-Geräte sind zunehmend schwierig zu reparieren, so sind etwa SSD und Arbeitsspeicher auf die Hauptplatine des MacBook sowie MacBook Pro mit Touch Bar gelötet.

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(lbe)