Telekom führt NarrowBand-IoT-Netz in Europa ein

Das Netz soll in allen acht europäischen Märkten des Mobilfunkriesen eingeführt werden und besser für IoT-Anwendungen geeignet sein als GSM.

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Antenne, Funktechnik, Satellit, Himmel

(Bild: dpa, Wolfram Scheible/Deutsche Telekom»)

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Von
  • Andrijan Möcker

Die Deutsche Telekom will NarrowBand-IoT (NB-IoT) auf allen ihren europäischen Märkten einführen. Wie der Netzanbieter am Donnerstag mitteilte, soll die Technik in Deutschland, Niederlande, Griechenland, Polen, Ungarn, Österreich, Slowakei und Kroatien flächendeckend ausgebaut werden. In Deutschland ist die Öffnung für die kommerzielle Nutzung für das zweite Quartal diesen Jahres vorgesehen.

Bisher hat der Betreiber Feldversuche in den Bereichen Smart Metering, Smart Parking und Asset Tracking betrieben. In den Niederlanden soll 2017 die landesweite Einführung mit mehreren Kunden abgeschlossen werden. Darunter ist auch der Raumklimaspezialist Itho Daalderop. Auch das auf die Überwachung von Schienenverkehr spezialisierte Unternehmen Dual Inventive und der Sensorhersteller Smartsensors wollen das Netz nutzen. In anderen Märkten hat die Deutsche Telekom NB-IoT schon eingeführt und will die Abdeckung auf weitere Städte ausweiten.

NarrowBand-IoT setzt die Telekom auf 800- und 900-MHz-Frequenzen ein. Außerdem sind Erweiterungen an den Basisstationen nötig. Die Spezifikation, die die 3GPP entwickelt hat und auch unter dem Namen LTE-Cat-NB1 führt, benötigt wie GSM genau 180 kHz Bandbreite. Deshalb kann man sie beispielsweise schrittweise dort einführen, wo GSM weniger benötigt wird. Die Datenübertragungsrate beträgt etwa 250 kBit/s, eignet sich also für schmalbandige Anwendungen. NB-IoT ist zudem auf geringe Leistungsaufnahme abgestimmt, sodass einige Anwendungen mehrere Jahre lang mit einer Knopfzelle auskommen.

Die Spezifikation liefert dank einiger technischer Rafinessen weit bessere Reichweiten als GSM; unterm Stich erwartet die Telekom mehr als 20 dB höhere Signalstärken. GSM ist zwar veraltet, aber noch immer weit verbreitet und nicht nur für die Telefonie im Einsatz, sondern auch als Träger von IoT-Signalen beispielsweise bei der Alarmierung per SMS oder der Übertragung von Telemetrie-Daten. Bis diese in Deutschland vollständig auf alternative Techniken umgestellt sind, wird es noch Jahre dauern. In einigen Ländern, darunter Australien, wurde die GSM-Technik aber bereits eingemottet. Die Telekom hat noch keinen Zeitpunkt für die GSM-Abschaltung bekannt gegeben. (amo)