Google liefert seinen Assistenten für die Allgemeinheit aus

Google wird seinen Assistenten auf vielen Android-Smartphones installieren. Offenbar will sich das Unternehmen Marktanteile bei den intelligenten Assistenten sichern und das Feld nicht ganz Amazon Alexa überlassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Googles liefert seinen Assistenten für die Allgemeinheit aus

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Bisher konnte man Googles Assistenten bereits im Messenger Allo ausprobieren.

Google hat in einem Blog-Posting angekündigt, seinen Assistenten auf "geeignete" Smartphones anderer Hersteller auszuliefern, ohne aber genauer zu erklären, was unter "geeignet" zu verstehen ist. Der Assistent soll ab sofort in der US-englischen Version ausgeliefert werden, gefolgt von anderen englischsprachigen Versionen – und für deutschsprachige Android-Nutzer in Deutschland.

Die Auslieferung erfolgt automatisch für alle Geräte, bei denen die Play Services und mindestens Android 6.0 installiert sind. Das sind immerhin – wenn alle "geeignet" wären – bereits knapp ein Drittel der derzeit eingesetzten Android-Smartphones. Mit diesem Schritt spielt Google seine Machtposition als Android-Entwickler geschickt aus.

Es geht Google ganz offensichtlich um die Vorherrschaft bei den digitalen Assistenten. Bislang ist Google dem Konkurrenten Amazon hinterhergelaufen. Dessen Alexa war so etwas wie der heimliche Star der Technik-Messe CES im Januar, weil sie in alle möglichen Geräte von Kühlschränken bis Autos Einzug fand.

Und auch auf dem Mobile World Congress werden etliche Geräte mit Alexa-Unterstützung vorgestellt. So kündigte Lenovo an, dass Alexa auf seine Smartphones der Marke Motorola kommt. Zunächst als Ansteck-Modul für das Top-Modell Moto Z – weil das so schneller geht – und später direkt in den Telefonen.

Dabei könnten die digitalen Assistenten, die heute etwa Fragen nach Wetter, Verkehr oder anstehenden Terminen beantworten, zu dem Markt werden, auf dem sich der Konkurrenzkampf von Apple, Google, Amazon und Co. um die Nutzer – und damit auch ihre eigene Zukunft – entscheiden könnte. "Wer die Kundenschnittstelle kontrolliert, kontrolliert den gesamten Prozess", bringt es der Chef der Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems, Reinhard Clemens, auf den Punkt. "Und der Kunde nimmt alles an, was ihm Komfort bringt". (jo)