Reich werden mit MP3.com kostet künftig Geld

Musiker müssen ab April monatlich 20 US-Dollar zahlen, wenn sie am Download ihrer Songs verdienen wollen.

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Von
  • Holger Dambeck

Das kostenlose Angebot Payback for Playback auf MP3.com hat angeblich einige Musiker reich gemacht. Ab 1. April verlangt der Online-Musikanbieter jedoch monatlich 19,99 US-Dollar für diesen Dienst, der dann zum Premium Artist Service gehört. Bislang können Künstler ihre Songs bei MPp3.com zum Download anbieten, ohne dafür etwas zu bezahlen. Abhängig von der Zahl der Dowloads bekommen sie Geld gutgeschrieben. Nur der Premium Artist Service war bislang kostenpflichtig. MP3.com hatte dieses Angebot im Januar gestartet.

MP3.com versucht, den Musikern den Wechsel zur monatlichen Grundgebühr schmackhaft zu machen: Bis zu einer Millionen US-Dollar könnten monatlich verdient werden, heißt es. Diese Summe wird jedoch auch schon heute von MP3.com ausgelobt. Das Unternehmen verweist außerdem auf die künftig werbefreien Künstlerseiten sowie die erweiterten und verbesserten Suchfunktionen.

Viele Künstler zeigten sich verärgert über die Einführung der monatlichen Grundgebühr. "Ich kann nichts bezahlen weil ich verdammt noch mal keine Einnahmen habe", schimpfte ein Musiker im Artist Forum. Die monatlich zur Verfügung stehenden eine Millionen US-Dollar verteilen sich ohnehin auf nur wenige Musiker. Die übergroße Mehrzahl geht leer aus. Im Februar erhielt Emily Richards mit 13.000 US-Dollar den höchsten Betrag ausbezahlt. Auf Platz sechs und acht landeten mit Analog Pussy (7.600 US-Dollar) und Nexxus (6.500 US-Dollar) übrigens zwei deutsche Bands.

Das bisher kostenlose Payback for Playback galt als vielversprechende Alternative zum klassischen Musikgeschäft, weil so auch unbekannte Bands ohne Plattenvertrag etwas Geld verdienen konnten. Anfang Februar wurde bekannt, dass das konkurrierende Internet Underground Music Archive (IUMA) vor dem Aus steht. (hod)