AMD Ryzen 7 1800X: High-End-Prozessor fürs halbe Geld

Der Achtkern-Prozessor Ryzen 7 1800X mit Zen-Architektur liefert mehr Multi-Thread-Leistung als Intels 1100-Euro-CPU Core i7-6900K, kostet aber nur die Hälfte. Neben den CPU-Kernen hat AMD mit AM4 zudem die komplette Plattform generalüberholt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 448 Kommentare lesen
AMD Ryzen 1800X: High-End-Prozessor fürs halbe Geld
Lesezeit: 3 Min.

Ab sofort gibt es die ersten Prozessoren mit AMDs neuer Zen-Architektur Ryzen 7 1800X, 1700X und 1700 zu kaufen. Alle drei Summit-Ridge-CPUs für die Fassung AM4 sind mit acht Kernen, 16 MByte großem L3-Cache sowie zwei DDR4-Speicherkanälen ausgestattet. Den internen Aufbau hat AMD im Vergleich zu den Vorgängern der Serie FX komplett umgekrempelt: Statt Bulldozer-Modulen mit zwei Integer-Kernen und einer Gleitkommaeinheit gibt es bei Ryzen wieder unabhängige, vollwertige CPU-Kerne. Um diese besser auszulasten, hat AMD zum ersten Mal simultanes Multithreading (SMT) eingebaut.

All diese und weitere Verbesserungen sorgen für einen eindrucksvollen Leistungszuwachs: Die höchstgetaktete Variante Ryzen 7 1800X (3,6 GHz, Boost: 4,0 GHz) ist in den Paradedisziplinen Rendering, Videokodierung und Verschlüsselung 5 bis 10 Prozent schneller als der Core i7-6900K, kostet aber mit 560 Euro nur die Hälfte der Intel-CPU (1100 Euro). Im c't-Labor erreichte der Ryzen 7 1800X im Cinebench R15 1627 Punkte (Core i7-6900K: 1474 Punkte). Zudem haben wir untersucht, wie sich der Octo-Core-Prozessor in 3D-Spielen schlägt.

Auf einem Ryzen-Die bringt AMD zwei CPU Core Complexes (CCX) mit je vier Kernen und je 8 MByte Level-3-Cache unter.

(Bild: AMD)

Nicht nur bei der Multi-Thread-, sondern auch bei der Single-Thread-Leistung hat AMD deutlich aufgeholt. Bisher mussten sich in dieser Disziplin selbst leistungsfähige Typen wie der FX-8350 (98 / 633 Cinebench-Punkte) preiswerten Intel-CPUs wie dem Celeron G3900 (108 / 218 Punkte) geschlagen geben. Der Ryzen 7 1800X kommt auf 163 Punkte und übertrumpft damit zwar den Core i7-6900K (154 Punkte), muss sich aber dem schnellsten Quad-Core Core i7-7700K (193 Punkte) deutlich geschlagen geben.

Plansoll übererfüllt: Statt 40 Prozent erreicht Ryzen eine um 52 Prozent höherer Performance pro Takt als die bisherigen Excavator-Kerne.

(Bild: AMD)

Für die Ryzen-7-Prozessoren 1800X (3,6 GHz, Boost: 4,0 GHz) und 1700X (3,4, Boost: 3,8 GHz) mit je 95 Watt Thermal Design Power verlangt AMD 560 Euro beziehungsweise 440 Euro. Den 65-Watt-Typ Ryzen 7 1700 (3,0 GHZ, Boost: 3,7 GHz) bietet der Chiphersteller für 360 Euro an. Im Unterschied zu den X-Varianten kann dieser seinen Nominal- und Boost-Takt mit der XFR-Funktion nur um maximal 50 statt 100 MHz überschreiten. Wahlweise sind die drei Ryzen-Prozessoren mit und ohne Kühler erhältlich. Passende AM4-Mainboards mit den Chipsätzen der Serie 300 kosten zwischen 80 und 310 Euro.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Den vollständigen Test, weitere Benchmarks sowie eine detaillierte Beschreibung der neuen AM4-Plattform finden Sie im kostenlos zugänglichen c't-Artikel am Ende der Meldung. Weitere Artikel zu Ryzen mit ausführliche Spiele-Benchmarks, einer detaillierten Beschreibung der Zen-Mikroarchitektur sowie einen Ausblick auf kommende Prozessoren finden Sie in der kommenden c't 6/17 und online bei c't:

(chh)