25 Jahre Michelangelo: Der Tag der großen Virenpanik

Am 6. März 1992 hielt die Welt den Atem an. An diesem Tag sollte der Michelangelo-Virus Tausende, wenn nicht gar Millionen Festplatten löschen. Zum 25. Jahrestag beleuchtet c't die Geschichte des berüchtigten Virus.

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25 Jahre Michelangelo: Der Tag der großen Virenpanik
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Von
  • Fabian A. Scherschel

Vor 25 Jahren, am 6. März 1992 sollte es passieren: Experten hatten prophezeit, dass der Bootsektor-Virus Michelangelo die Festplatten von Millionen von Computern löschen würde. Fernsehteams standen bereit, um die Auswirkungen des Virus zu protokollieren. Am Ende kam es, vor allem in Deutschland, weit weniger schlimm, als von Viren-Experten wie zum Beispiel John McAfee prophezeit. Das lag vor allem daran, dass Professoren an deutschen Universitäten Tausende von Disketten mit Anti-Viren-Programmen verschickten. Obwohl die große Katastrophe ausblieb, sorgte Michelangelo dafür, dass Computerviren der breiten Öffentlichkeit ab sofort ein Begriff waren.

Die Variante des Stoned-Virus, die als Michelangelo bekannt wurde, war auch desshalb so öffentlichkeitswirksam, da sie monatelang auf den Festplatten der infizierten Systeme schlummerte und immer nur am 6. März jeden Jahres aktiv wurde, um Daten zu löschen. Aus diesem Grund hatte der australische Entdecker den Virus auch nach dem italienischen Künstler benannt: Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni wurde am 6. März 1475 geboren. Und auch die Tatsache, dass es dem bis heute unbekannten Erschaffer des Virus gelang, seinen Schadcode in taiwanische Kopierwerke für Disketten einzuschleusen, trug zur Verbreitung und damit ebenfalls dem Bekanntheitsgrad des Virus bei. Viele Opfer infizierten sich direkt über die Treiber-Disketten von Hardware-Herstellern. Auch Intel hatte 839 infizierte Disketten an Kunden verschickt.

Die ganze Geschichte des historischen Michelangelo-Ausbruchs erzählt c't im Artikel Und er sah, dass es viral war aus dem aktuellen Heft 6/2017. Darin kommt auch Frank W. Felzmann zu Wort, der damals federführend beim gerade mal ein Jahr alten Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit der Bekämpfung des Virus betraut war.

  • 25 Jahre Michelangelo-Virus: ein Rummel mit Folgen

(fab)