Smartphone-GPUs Furian: Superscharfe 120-Hz-Wiedergabe für iPhone & Co.

Die kommenden Furian-Grafikeinheiten könnten künftig Smartphones und Tablets mit 120-Hz-Displays ermöglichen. Dadurch bleibt die Bildschärfe sogar beim schnellen Scrollen und Wischen erhalten. Denkbar ist, dass Apple Furian-GPUs beim iPhone 8 einsetzt.

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Smartphone-GPUs Furian: Superscharfe 120-Hz-Wiedergabe für iPhone und Co
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Imagination Technologies hat seine neue mobile Grafikchip-Architektur unter der Bezeichnung "Furian" vorgestellt. Furian-GPUs sollen genügend 3D-Performance und Rechenleistung für die Anforderungen künftiger Smartphone- und Tablet-Apps und -Displays bereitstellen – und dabei in den engen Leistungsaufnahme-Grenzen von Mobilgeräten bleiben. Furian folgt der im Jahr 2012 vorgestellten Rogue-Architektur, die Imagination bei Grafikeinheiten der PowerVR-Serien 6 und 7 verwendet.

Imagination erklärt, dass Furian-GPUs die Ausgabe von 120 Hz beherrschen, was eine besonders geschmeidige Bildwiedergabe auf Handheld-Displays ermöglicht – letztere müssten die hohen Wiederholfrequenzen natürlich selbst unterstützen. Davon hätten Smartphone- und Tablet-Nutzer nicht nur beim Spielen einen Vorteil: Auch beim schnellen Scrollen und Wischen bliebe dann die Bildschärfe erhalten. Denkbar ist, dass etwa Apple beim iPhone 8 eine GPU mit lizenzierter und möglicherweise abgewandelter Furian-Architektur nutzt und das Top-Modell mit einem 120-Hz-OLED-Display ausstattet.

Grafikchip-Architektur Furian. Erste GPUs sollen Mitte 2017 angekündigt werden.

(Bild: Imagination Technologies)

Furian soll überdies 4K-Inhalte und HDR-Filme aus- und wiedergeben können und schnell genug für Virtual-Reality-Anwendungen sein.

Im Vergleich zu XT-GPUs der Serie 7 sollen Furian-GPUs eine wesentlich höhere Performance pro GPU-Fläche bieten – Imagination spricht von einer um 35 Prozent höheren GFlops-Rechenleistung bei gleicher Fläche. Die Pixelfüllrate will man entsprechend sogar um 80 Prozent gesteigert haben. Dies kommt etwa der Spiele-Leistung zu Gute.

Wie die Vorgänger sind auch Furian-GPUs auf Tile Based Deferred Rendering (TBDR) zugeschnitten – die Technik ist für Handheld-Geräte besonders gut geeignet, wird aber beispielsweise auch von manchen Desktop-Grafikkarten eingesetzt (Nvidia-Grafikkarten der Pascal-Generation).

Furian-GPUs soll es für alle Einsatzzwecke geben – von der sparsamen und vergleichsweise langsamen Einsteiger-Einheit bis hin zur Ausführung für Gaming-Tablets. Die Shader-Rechenkerne beziehungsweise ALUs sind in Rechengruppen, sogenannten Clustern, organsiert – jedes Furian-Cluster enthält dabei 32 Rechenkerne. Wieviele Cluster Imagination Technolgies für die leistungsstärksten Furian-GPUs höchstens vorsieht, ist bis dato unbekannt.

Dabei sind alle Furian-GPUs kompatibel zu OpenGL, der Low-Level-Schnittstelle Vulkan 1.0 und der Compute-Schnittstelle OpenCL 2.0. Laut Imagination sollen erste GPU-Kerne mit Furian-Architektur Mitte 2017 angekündigt werden. (mfi)