Apple: Nur autorisierte Anbieter stellen eine ordentliche Reparatur sicher

Der iPhone-Konzern will im Verbund mit anderen Unternehmen ein "Recht auf Reparatur" in den USA verhindern. Reparaturen auf autorisierte Händler zu beschränken, sei der einzige Weg, um die ordnungsgemäße Durchführung zu garantieren.

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Apple

(Bild: dpa, Justin Lane)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Im Streit um die in mehreren US-Bundesstaaten vorgebrachte "Right to Repair"-Gesetzesinitiative hat Apple nun das eigene Vorgehen verteidigt: Das Begrenzen des Reparaturangebots auf autorisierte Anbieter sei der einzige Weg, um zu garantieren, dass Originalteile benutzt und die Geräte ordnungsgemäß in Stand gesetzt werden, erklärte der iPhone-Hersteller gegenüber Buzzfeed News. Zur Lobby-Arbeit gegen das "Recht auf Reparatur" und die Gesetzesvorlage im US-Bundesstaat Nebraska wollte sich das Unternehmen nicht weiter äußern.

Gegenüber einer Parlamentarierin hatte Apple zuvor angeblich erklärt, Nebraska werde zu einem "Mekka für Hacker" falls ein derartiges Gesetz tatsächlich eingeführt wird. Apple habe außerdem angeführt, eine unsachgemäße Reparatur durch Nutzer könne den Akku in Brand setzen und es gebe bereits genug autorisierte Orte, die iPhones reparieren. Nach Angabe des Konzerns gibt es gut 1370 autorisierte Händler in den USA – zusätzlich zu den 270 Apple-Läden.

Nebraska gehört zu den insgesamt acht US-Bundesstaaten, die ein derartiges Gesetz derzeit in Erwägung ziehen. Eine am Donnerstag erfolgte Anhörung vor Abgeordneten in Nebraska kam aber zu dem Schluss, dass die Einführung eines "Right to Repair" in diesem Jahr wohl nicht in Betracht gezogen wird, berichtet Buzzfeed News. Apple ist längst nicht der einzige Konzern, der gegen die Gesetzesinitiative kämpft: Vertreter der gesamten US-IT-Branche kritisieren die Pläne für ein "Recht auf Reparatur", unter anderem mit dem Verweis auf eine Gefährdung der Sicherheit – für Geräte wie Nutzer.

Das "Right to Repair" will Hersteller dazu verpflichten, Originalersatzteile an Endkunden sowie unabhängige Anbieter zu verkaufen sowie bislang unter Verschluss gehaltene Diagnose- und Reparaturanleitungen zu veröffentlichen. Hinter dem "Recht auf Reparatur" steht Repair.org, der Handelsverband unabhängiger Reparaturläden sieht sich durch die Maßnahmen der Hersteller benachteiligt.

Apple gibt Originalersatzteile nur an hauseigene Retail-Stores sowie autorisierte Händler heraus, das gleiche gilt für Reparaturanleitungen. Manche Apple-Geräte sind zunehmend schwierig zu reparieren, so sind etwa SSD und Arbeitsspeicher auf die Hauptplatine des neuen MacBook Pro mit Touch Bar gelötet. (lbe)