Bitkom-Studie: Cloud-Nutzung legt in Deutschland stark zu

In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Unternehmen, die Cloud Computing nutzen, stetig angestiegen. Auch kleinere Unternehmen streben zunehmend in die Datenwolke.

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Bitkom-Studie: Cloud-Nutzung legt in Deutschland stark zu

Hellblau zeigt die Unternehmen, die bereits Cloud-Dienste nutzen, dunkelblau jene, die darüber noch nachdenken oder es planen.

(Bild: Bitkom)

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Der Bedarf der Unternehmen in Deutschland steigt stark, Software, Speicher oder Rechenleistung aus der Cloud zu nutzen. Der Anteil der Nutzer sei 2016 im Jahresvergleich von 54 auf 65 Prozent angestiegen, teilte der IT-Branchenverband Bitkom mit. Auch das Gefälle zwischen großen und kleinen Unternehmen habe sich inzwischen weiter angeglichen, ergab eine Umfrage unter 554 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern. Cloud-Computing habe sich durchgesetzt und sich zur Basistechnologie der Digitalisierung entwickelt, sagte Axel Pols von Bitkom Research.

Sicherheitsvorbehalte hatten das Geschäft mit Cloud-Anwendungen nach den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden über die weitreichende Internet-Überwachung durch US-amerikanische und britische Geheimdienste streckenweise belastet. Seitdem setzt die Branche viel stärker auf Verschlüsselung. In der aktuellen Umfrage gaben 57 der befragten Geschäftsführer und IT-Verantwortlichen an, ihre Unternehmensdaten in der Public Cloud für "sehr sicher" oder "eher sicher" zu halten. Nur 4 Prozent finden demnach, dass ihre Daten dort "sehr unsicher" oder "eher unsicher" seien. "Die Große Mehrheit der Unternehmen hat Vertrauen in die Sicherheit ihrer Daten in der Cloud", sagte Marko Vogel, Sicherheitsexperte bei der Unternehmensberatung KPMG, die die Umfrage durchgeführt hat.

Laut den Umfrageergebnissen nutzten 2016 insgesamt 44 Prozent der Unternehmen Anwendungen und Dienstleistungen aus der privaten Cloud, bei der die Infrastruktur entweder im Unternehmen selbst oder in einem externen Rechenzentrum steht. "Der Trend in den Unternehmen geht seit einigen Jahren dahin, den Betrieb von Private Clouds an externe IT-Dienstleister zu vergeben", sagte Pols. Noch 13 Prozent der befragten Unternehmen betreiben demnach eine private Cloud komplett in Eigenregie. Vier Jahre zuvor sei der Anteil doppelt so hoch gewesen.

49 Prozent der Public-Cloud-Nutzer greifen online auf Anwendungen zu, 47 Prozent auf technische Dienste wie Datenspeicher oder Rechenleistung und 28 Prozent auf spezielle Entwickler-Tools oder Betriebssysteme. 23 Prozent verlagern Geschäftsprozesse in die Cloud. Wichtigste Anwendung ist wie im Vorjahr Büro-Software, die von 46 Prozent der Public-Cloud-Nutzer verwendet wird. Die Verwendung von Sicherheitsprodukten in der Cloud hat sich mit 44 Prozent auf den zweiten Platz geschoben, vor Groupware mit 35 Prozent und Collaboration-Tools für die interne Zusammenarbeit mit 33 Prozent. Im Vorjahr nutzten 29 Prozent Security as a Service in der Public Cloud.

In Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern ist die Cloud-Nutzung im Jahr 2016 um 12 Prozentpunkte auf 64 Prozent gestiegen. In Unternehmen mit 100 bis 1999 Mitarbeitern legte sie um 7 Punkte auf 69 Prozent zu. Bei großen Unternehmen ab 2000 Mitarbeitern liegt der Anteil der Cloud-Nutzer bei 67 Prozent (minus 2 Punkte). (mit Material der dpa) / (anw)