TelDaFax-Leitungen werden gekappt

Die hochverschuldete TelDaFax AG steht vor dem Aus. In vier Tagen will die Deutsche Telekom dem Call-By-Call-Anbieter die Leitungen endgĂĽltig sperren.

vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die hochverschuldete TelDaFax AG steht vor dem Aus. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek kündigte gegenüber heise online an, dass die TelDaFax-Leitungen definitiv am Dienstag um acht Uhr gekappt werden. "Das Drama in mehreren Akten hat damit ein Ende", sagte Lissek. Jetzt werde man versuchen, zumindest einen Teil der ausstehenden Gelder über das Insolvenzverfahren, das voraussichtlich am 1. Juni eröffnet wird, zurückzubekommen.

Dem Beschluss vorausgegangen war ein Gerichtsentscheid. Eine Zivilkammer des Landgerichts Köln hatte heute eine einstweilige Verfügung aufgehoben, durch die die Deutsche Telekom verpflichtet war, ihr Leitungsnetz für die Marburger Telefongesellschaft freizuschalten.

TelDaFax habe seine Schulden in Höhe von mindestens 73 Millionen Mark trotz Mahnung nicht beglichen, begründeten die Richter ihre Entscheidung. Es sei keinem Kaufmann zuzumuten, mit einem Vertragspartner zusammenzuarbeiten, der ihm einen so erheblichen Betrag schuldig geblieben ist. TelDaFax war bereits im April für rund zwei Wochen vom Telekom-Netz abgeschaltet und hatte dadurch einen Großteil ihrer Kunden verloren.

"Die TelDaFax AG in ihrer bisherigen Form ist mit dieser Entscheidung tot", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Bernd Reuss. Dem Unternehmen sei die Geschäftsgrundlage im Festnetz entzogen. Sanierungspläne gingen jetzt nicht mehr auf. Reuss sprach vom Ende des "Todeskampfes" wies aber auch darauf hin, dass die Aufhebung der einstweiligen Verfügung TelDaFax nicht unvorbereitet getroffen habe. Das Unternehmen habe für den Fall einer Niederlage vor Gericht entsprechend Vorsorge getroffen und wolle künftig als Reseller auf den Netzen ihrer Partner arbeiten. (pmz)