Themenmolekül: Der N12-Bikini

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Diesmal unter anderem mit Budget Cats, Tontechnik-Historie und wie man in der Küche programmieren lernt.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Glaser

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Das "Little Shop of Horrors"-Skelett von Tim Prince zeigt die vergessenen Knochen des Audrii Muscipula oder Audreys aus dem Film Little Shop of Horrors. Das Ganze ist frankensteinmäßig zusammengestöpselt aus Nerzwirbeln, Schildkrötenpanzerung, einem Stinktierschädel, Kojotenzähnen, einem Waschbär-Unterkiefer sowie, neben weiteren Knochen, einem Mausschädel. Wer sich einen nachbauen möchte, sollte keinesfalls vergessen, Audrey zu füttern.

Küchen-Kybernetik: Die Video-Reihe MIT BLOSSOMS widmet sich Themen aus Wissenschaft und Mathematik und möchte, unter anderem, Studierenden durch praktische Aktivitäten das Programmieren nahebringen. Der pakistanische Informatikstudent Tanzeena Ali präsentiert Problemlösungen rund um die einfache Aufgabe, einen Mango-Milchshake zu machen. Während dieser Präsentation stellt er eine Reihe von Fragen, die Studenten schnell beantworten können sollten: Wie kann ich feststellen, welche Mango in der Schüssel die größte Masse hat? Wie kann ich meine Gläser vom Größten bis zum Kleinsten ausrichten? Die Herausforderung besteht darin, die Problemlösungsstrategie so darzustellen, dass auch ein Computerprogramm sie verstehen kann. Mit jeder Aufgabe vermittelt Ali Programmierkenntnisse und Konzepte. Dieser besondere Videokurs richtet sich an Studenten, denen die Syntax von Programmiersprachen bekannt ist, die aber nicht in der Lage sind, eine Programmlogik aufzubauen.

Seit Thomas Edison 1877 den Phonographen erfunden hat, haben Erfinder immer neue Technologien zum Aufnehmen und Anspielen von Klängen entwickelt. In dieser Europeana-Ausstellung ist mehr über diese Maschinen und die breite Palette von Techniken und Technologien zu erfahren (Informationen über die europäische Kulturbibliothek Europeana gibt's hier, eine Übersicht über die Europeana-Sammlungen hier). Die Beiträge stammen von neun verschiedenen europäischen Institutionen, darunter der British Library und dem Netherlands Institute for Sound and Vision. Man kann das Gebiet über fünf Themenschwerpunkte erkunden: Wachszylinder und -scheiben, Schellacks und Vinyl-Schallplatten, magnetische und digitale Medien, Radiosender und -empfänger sowie automatische Klaviere.

Geplottete Pumps: Die New Yorker Designerinnen Mary Huang und Jenna Fizel präsentieren mit Strvct eine Damenschuhkollektion aus 3D-bedrucktem, geschichteten Nylon und einer patentieren Lackleder-Innensohle. Die luftigen Strukturen verwenden die experimentierfreudigen Modemacherinnen auch für 3D-gedruckte Kleider und den N12-Bikini.

Interessante Reaktionen: Was ist Katzenminze und warum reagieren Katzen so stark darauf? Wie reinigt man eine Gusseisen-Pfanne am besten? Wie funktioniert eigentlich Shampoo? Und warum muß man von Zwiebeln weinen? Die American Chemical Society (ACS) versucht solche drängenden Fragen in ihrer YouTube-Serie Reactions zu beantworten. Die Videos, jedes ungefähr drei bis fünf Minuten lang, adressieren jene Art von Fragen, die viele im Grunde an die Chemie haben. Man lernt so manches über chemische Verbindungen, die eine wichtige Rolle im Alltag spielen und wird neugierig gemacht.

Auch Wissenschaft und Raumfahrttechnik kommen um Katzen einfach nicht herum: Der Science Caturday widmet sich aktuell den NASA Budget Cats. (bsc)