Mann soll per Twitter-GIF gezielt Epilepsie ausgelöst haben

In den USA hat das FBI einen Mann festgenommen, der durch ein per Twitter verschicktes GIF vorsätzlich eine Epilepsie bei einem Journalisten ausgelöst haben soll.

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Mann soll per Twitter-GIF gezielt Epilepsie ausgelöst haben

Lichteffekte, Symbolbild

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Barczok

Ein Twitter-Nutzer ist wegen Cyberstalking per Twitter-GIF in den USA angeklagt worden. Dem 29-jährigen John Rivello wird vorgeworfen, mit dem Versand eines animierten GIFs mit stroboskopartigem Licht bewusst einen epileptischen Anfall beim US-Journalisten Kurt Eichenwald hervorgerufen zu haben. Der Angeklagte habe demnach gewusst, dass der unter anderem für die Newsweek schreibende Journalist Epilepsiepatient sei – Eichenwald hatte die Erkrankung bereits Jahre zuvor öffentlich gemacht.

Eichenwald selbst hatte die Verhaftung auf Twitter bekanntgegeben, das FBI in Texas hatte den Vorgang gegenüber Dallas News bestätigt. Der mutmaßliche Angriff war im Dezember letzten Jahres per Twitter erfolgt. Unter dem inzwischen gesperrten Twitter-Namen @jew_goldstein hatte Rivello dem Journalisten auf einen seiner Tweets mit einem animierten GIF geantwortet – der Text dazu soll gelautet haben: "You deserve a seizure" ("Du verdienst einen Anfall"). Eichenwald habe beim Abspielen des GIFs einen epileptischen Anfall erlitten. Seine Frau, die Ihren Mann kurz darauf auffand, antwortete @jew_goldstein einen Tag später auf Twitter mit dem Hinweis, dass er "einen Anfall verursacht habe" und dass man die Polizei über den Angriff informiert habe.

Eichenwalds Anwalt sagte gegenüber der Newsweek in Bezug auf die Festnahme, das Vorgehen von Rivello unterscheide sich nicht von jemandem, "der eine Bombe per Post oder einen Briefumschlag mit Anthrax-Erregern versendet".

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Newsweek zufolge hatte die Polizei sowohl in den Direktnachrichten des Twitter-Accounts des Angeklagten, als auch in dessen iCloud belastende Hinweise darauf gefunden, dass er mit dem GIF tatsächlich einen gezielten Angriff auf die Gesundheit des Journalisten geplant hatte. Seit dem Vorfall im Dezember hat Eichenwald eigenen Angaben zufolge von über 40 Personen vergleichbare GIFs mit stroboskopartigen Lichteffekten per Twitter zugeschickt bekommen. (acb)