YouTube entschuldigt sich fĂĽr die Sperrung von LGBTQ-Videos
YouTube hat sich dafür entschuldigt, diverse LGBTQ-Videos in seinem "eingeschränkten Modus" gesperrt zu haben. Die Markierungsfunktion habe nicht so gearbeitet wie sie sollte.
YouTube hat in den vergangenen Wochen und Monaten fälschlicherweise Videos aus der LGBTQ-Community als "eingeschränkt sichtbar" (restricted) markiert, womit sie nicht für alle Nutzer zugänglich waren. Im sogenannten "Restricted Mode", der sich optional aktivieren lässt, filterte YouTube die Videos heraus. Daraufhin hatten sich mehrere bekannte LGBTQ-Vlogger und -Videoproduzenten beschwert. Auf Twitter formierten sich die Kritiker unter dem Hashtag #YouTubeIsOverParty.
YouTube reagiert auf Kritik
Nun hat YouTube auf die Kritik reagiert und die Fehlbeurteilung der betroffenen Videos eingeräumt: Die automatisierte Markierungsfunktion habe nicht so gearbeitet wie sie sollte, schreibt Produktmanagerin Johanna Wright im offiziellen YouTube Creator Blog. "We're sorry and we're going to fix it", verspricht Wright. Das System sei nicht 100-prozentig perfekt und habe noch Schwierigkeiten, Nuancen und den Kontext richtig einzuschätzen. Man wolle den Algorithmus nun besser trainieren, was aber einige Zeit benötige.
Betroffen von der falschen Einschätzung durch das System waren etwa Musikvideos von Tegan and Sara oder Calum McSwiggans Video "Coming Out To Grandma", in dem der YouTuber von seinem Outing erzählt. YouTube hat diese und andere betroffene Videos inzwischen manuell im "Restricted Mode" freigegeben. "Wir sind stolz, die LGBTQ+-Stimmen auf unserer Plattform zu repräsentieren", erklärte YouTube in einem Tweet.
YouTube hatte den "Restricted Mode" 2010 eingeführt, um Schulen, Bibliotheken und anderen Institutionen bei der Inhaltskontrolle zu helfen. Ist der Modus aktiv, filtert YouTube Videos mit bestimmten Schimpfwörtern, Gewalt und anderen "potenziellen Erwachseneninhalte" heraus. Für die Einstufung analysiert YouTube diverse Metadaten, Beschreibungen und die Titel der Videos. Laut YouTube verwenden nur 1,5 Prozent der Nutzer diesen freiwilligen Filter. (dbe)