Opera: Werbeblocker möglicherweise bald per Default aktiv

Mit Version 44 bringt Opera Touch-Bar-Support, während die Entwickler noch am "Reborn"-Design mit Messenger-Schnellzugriff für Version 45 feilen – und zurückblicken auf ein Jahr Werbeblocker.

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Opera: Werbeblocker möglicherweise bald per Default aktiv

Opera 45 mit "Reborn"-Design und Schnellzugriff auf Facebook Messenger, WhatsApp und Telegram.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Herbert Braun

Opera Software hat am gestrigen Dienstag Version 44 seines Desktop-Browsers für Windows, Linux und macOS veröffentlicht. Die Variante für das Apple-Betriebssystem kann die in neue Macbook Pros eingebaute Touch Bar befüllen. Ansonsten profitieren Opera-Nutzer vor allem von den umfangreichen Neuerungen des Chromium-Unterbaus.

Wie der vorige Woche erschienene Chrome 57 unterstützt Opera 44 CSS-Grid-Layouts und WebAssembly, ein binäres Code-Format, das vor allem Browser-Spielen zugute kommen soll. Die gedrosselten Hintergrund-Tabs ergänzen Operas selbst entwickelten Akkusparmodus. Etwas verzögert führt Opera nun auch das Credential Management API ein, das Website-Entwicklern bei der Verwaltung von Logins hilft.

Größere Eigenentwicklungen will Opera mit dem nächsten Release zeigen, der sich bereits in der Developer-Version ausprobieren lässt. Opera 45 kommt nämlich mit einem neuen Design namens "Reborn". Dieses lässt nicht nur Tabs und Schnellwahlseite anders aussehen, sondern bringt vor allem neue Funktionen für die Seitenleiste: Von dort aus können Nutzer schnell auf Facebook Messenger, WhatsApp und Telegram zugreifen. Ähnlich wie etwa beim Video-Popout reagiert Opera damit auf veränderte Nutzergewohnheiten beim Surfen.

Vor einigen Tagen hat Opera zurückgeblickt auf ein Jahr Werbeblocker und dabei einige Statistiken geteilt. In Westeuropa und Nordamerika hat etwa ein Drittel der Opera-Nutzer dieses Feature aktiviert (Deutschland: 31 Prozent), anderswo sind es teilweise deutlich weniger.

"In der Debatte über Ad-Blocker unterstützen wir die Nutzerseite", hatte voriges Jahr der Browser-Entwicklungsleiter Krystian Kolondra geschrieben – eine Äußerung, die er nun nochmal bekräftigte: "Und das werden wir tun, bis das Problem gelöst ist. Es muss eine Veränderung geben. Wir verdienen alle ein besseres, schnelleres Web." Nach dem zwischenzeitlichen Besitzerwechsel der Browser-Sparte und der Trennung von der Werbe-Abteilung Opera Mediaworks (umbenannt in AdColony) haben die Browser-Entwickler dafür anscheinend mehr Spielraum: In seinem Blogpost überlegt Kolondra, den Werbeblocker per Default zu aktivieren. (anw)