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Die Rückkehr des Datenhandschuhs: Manus VR ausprobiert

Der Datenhandschuh Manus VR soll Virtual Reality noch immersiver machen als Standard-Handcontroller. Wir haben die Handschuhe auf der CeBIT ausprobiert.

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Die Rückkehr des Datenhandschuhs: Manus VR ausprobiert

Den Manus-VR-Datenhandschuh orientiert sich mit Hilfe eines Vive-Trackers im Raum.

(Bild: heise online / jkj)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Seit 2014 bastelt das niederländische Start-up Manus VR an einer zeitgemäßen Variante des guten, alten Datenhandschuhs für Virtual Reality – und im Juni soll es nun endlich soweit sein, dann werden die ersten Bestellungen ausgeliefert. Wir haben auf der CeBIT (Halle 17) ein Vorserienmodell ausprobiert.

Das Immersions-Gefühl ist besser als mit konventionellen Hand-Controller; es fühlt sich realistischer an, Dinge in VR zu greifen, wenn man nicht schon etwas anderes in der Hand hat. Allerdings wirkte die Software-Demo am Manus-Stand etwas mit heißer Nadel gestrickt, so dass das gegenüber Hand-Controllern präzisere Tracking nicht adäquat zur Geltung kam.

Manus VR kann Spreizung und Krümmung von Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger registrieren, die Schalter im Stoff erkennen (anders als Konkurrent Noitom Hi5) keine Seitwärtsbewegungen. Nur der Daumen wird dank zusätzlicher Lagesensoren vollständig getrackt. Die Position der Hände im Raum ermittelt während unserer Demo HTCs noch nicht offiziell erhältlicher Tracking-Puck. Der Vive-Tracker war über eine spezielle Manschette am Handgelenk fixiert.

Statt Privatanwender hat Manus die Profi-Zielgruppe im Visier – der Datenhandschuh soll für präzises Hand-Tracking bei professionellen Industrie-Anwendungen und Trainings-Simulationen sorgen. Außerdem kann man Manus VR auch für Hand-Motion-Capturing einsetzen, die Handschuhe sind kompatibel mit den MoCap-Systemen OptiTrack, PhaseSpace, Vicon und Xsens.

Dass man sich eher auf Profis konzentriert, hat auch mit dem Verkaufspreis zu tun: Manus VR ruft 1000 Euro für ein Paar Handschuhe auf – die Produktionskosten seien extrem hoch, erklärte ManusVR-Mitgründer Bov Vlemmix gegenüber heise online. Zum Beispiel würden die Sensoren aufwendig per Hand in den Stoff eingebracht. Die Manschetten für die (nicht mitgelieferten) Vive-Tracker kosten 200 Euro pro Paar. (jkj)