Android O ausprobiert: Das ist neu, das wird anders

Ohne Vorankündigung hat Google die erste Entwicklerversion von Android O freigegeben. Die verspricht große Dinge, wie eine Verlängerung der Akkulaufzeit, verbesserte Notizen und endlich auch Benachrichtigungs-Icons. Wir haben die Preview ausprobiert.

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Android O ausprobiert: Das ist neu, das wird anders

(Bild: Screenshot)

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Bislang gibt es für Android O weder eine offizielle Versionsnummer, noch einen kompletten Codenamen – doch Google hat ohne großes Brimborium bereits die erste Testversion für seine aktuellen Nexus- und Pixel-Geräte sowie das SDK für Entwickler bereitgestellt. Die finale Version des mutmaßlich Android 8.0 genannten Systems wird laut Google wie gewohnt erst im dritten Quartal erscheinen.

Google weist ausdrücklich darauf hin, dass die erste Developer Preview von Android O nur für Entwickler gedacht ist und weder vollständig ist, noch fehlerfrei. Deswegen bietet Google bisher nur vollständige Systemimages für Nexus 5X, Nexus 6P, Nexus Player, Pixel C, Pixel und Pixel XL zum Download an, die man manuell auf sein Gerät flashen muss. Das eigentliche Beta-Programm mit OTA-Updates wird erst später beginnen. Wir haben uns das Nexus 5X geschnappt und einen ersten Eindruck vom System gewonnen.

Einen Neuen Look haben die Einstellungen bekommen

(Bild: Screenshot)

Wie schon bei früheren Android-Versionen schraubt Google am Energieverbrauch des Systems. Bei Android O dürfen Apps künftig im Hintergrund noch weniger tun. Das System beschränkt wie schon im Doze-Modus deren Aktivitäten. So werden Hintergrunddienste in Android O nun automatisch nach einigen Minuten vom System beendet, sobald eine App nicht mehr im Vordergrund aktiv ist. Das konnten Apps zwar bisher auch selbst, doch viele taten das schlicht nicht. Um zum Beispiel weiterhin regelmäßig Daten synchronisieren zu können, sollen die App-Entwickler nun den Job Scheduler von Android nutzen und wiederkehrende Aufgaben damit ressourcenschonender abwickeln.

Zudem sollen Apps sich nicht mehr so einfach vom System wecken lassen können. Statt allgemeiner Broadcasts, auf die viele Apps hören, sollen die Entwickler entweder auf die Anwendung zugeschnittene Aufrufe nutzen oder ebenfalls den Job Scheduler verwenden. Generell dürfen Hintergrunddienste auch den Standort nicht mehr so häufig abfragen. Wie oft, das will Google erst noch während der weiteren Entwicklung festlegen, vorerst ist die Abfrage auf wenige Male pro Stunde beschränkt.

All das soll einerseits Energie sparen, andererseits aber auch im Vordergrund laufenden Anwendungen mehr Ressourcen garantieren und das System so insgesamt schneller werden lassen. Viel Effekt werden die Einschränkungen anfangs noch nicht haben, sie gelten nur für Apps die Android O und das neue API-Level 26 unterstützen. Alle anderen dürfen vorerst weiter wie gewohnt im Hintergrund aktiv sein, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

Der Geschwindigkeit ebenfalls zuträglich sein soll die Unterstützung von neuen Java-8-APIs und Optimierungen an der Android Runtime. Google verspricht in einigen Anwendungs-Benchmarks eine Verdoppelung der Leistung. In unseren eigenen Benchmarks konnten wir noch keine auffälligen Unterschiede messen, im Coremark-Test waren aber immerhin bis zu 10 Prozent mehr drin.