Entwickler der Malware Citadel bekennt sich vor Gericht schuldig

Nachdem sich ein 29 Jahre alter Russe vor einem US-Gericht schuldig bekannt hat, das Malware-Toolkit Citadel entwickelt zu haben, muss er mit einer Höchststrafe von zehn Jahren Gefängnis rechnen.

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Entwickler der Malware Citadel bekennt sich vor Gericht schuldig
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Der Entwickler des Malware-Toolkits Citadel, ein 29 Jahre alter Russe, der unter dem Namen "Kolypto" auftrat, hat sich vor einem US-Gericht in Atlanta schuldig bekannt, die Software entwickelt, verbessert und verbreitet zu haben. Ihn erwartet eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft, wie aus einem vom Register dokumentierten Gerichtsdokument hervorgeht. Dazu kommt eine Höchstgeldstrafe von 250.000 US-Dollar. Auch kann der Angeklagte damit rechnen, dass er aus den USA ausgewiesen wird.

Die auf der Malware aufbauenden Botnetze sollen 11 Millionen Computer umfasst haben. Mit Hilfe der so abgeschöpften Bankdaten und Identitätsklau soll ein Schaden von einer halben Milliarde US-Dollar verursacht worden sein. 2014 zog "Kolypto" nach Norwegen, wo er festgenommen und im Dezember 2016 an die USA ausgeliefert wurde.

2013 waren das FBI, Microsoft und Finanzunternehmen in einer gemeinsamen Aktion gegen 1462 Botnetze vorgegangen, die alle auf Citadel aufbauen. Dabei wurden aber nicht alle Citadel-Server erwischt, auch wurden so nicht die vielen Millionen infizierten Rechner gereinigt. Teilweise blockierte Citadel lokal Webseiten von Antivirenprogrammen, sodass Nutzer von der Reinigung der Rechner abgehalten wurden. Diese Seiten sollten nun wieder zugänglich sein.

"Kolypto" ist nicht der erste Fall im Zusammenhang mit Citadel, der vor Gericht verhandelt wird. Im September 2015 wurde ein 22-jähriger Russe zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er mit Hilfe von Citadel ein Botnetz mit 7000 Computern aufgebaut und dort Bankdaten abgegriffen hatte. (anw)