Suchmaschinen-Optimierung für Fotografen

Wie können Fotografen ihre Webseite oder Fotos im Internet besser sichtbar machen? Das Stichwort lautet: SEO. Dahinter verbergen sich Aktivitäten, damit Bilder und Texte im Internet besser gefunden werden. Wir geben einige Tipps, wie das besser klappt.

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Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Jana Mänz
Inhaltsverzeichnis

Stellen Sie sich vor: Sie machen wunderschöne Landschaftsfotos, stellen die Bilder auf Ihre Webseite ins Internet, aber keiner findet diese. Wenn man in die Suchmaschine den Begriff "Landschaftsfotografie" eingibt, kommen erst einmal gefühlte 1.000.000 andere Bilder, nur nicht die eigenen Fotos.

Eine Suchmaschinenoptimierung besteht aus zwei Komponenten: Zum einen aus interessant und gut geschriebenen Texten und Bildbeschreibungen, die nicht nur die relevanten Keywords (Suchbegriffe) enthalten, sondern auch für den Leser oder Kunden informativ, spannend oder gut zu lesen sind.

Typische Webseite mit Beitragsbildern

(Bild: Jana Mänz)

Zum anderen sind es Bilder und Grafiken. Wir Menschen sind visuell veranlagt. Bevor wir einen Text lesen, schauen wir uns die Fotos an und entscheiden anhand der Qualität der Bilder, ob wir uns für den Inhalt oder das Foto näher interessieren.

Damit die eigenen Fotos und Texte gefunden werden, muss man der Suchmaschine mitteilen, was auf den Bildern zu sehen ist. Dazu reicht es nicht, nur den Dateinamen von 0815.jpg auf einen beschreibenden Namen zu ändern – zum Beispiel Landschaftsfotografie-Muldental.jpg. Wichtig ist es auch, die Exif-Daten der Bilder anzupassen, bevor man sie ins Internet hochlädt.

Im Folgenden geben wir einige konkrete Tipps, die helfen die Sichtbarkeit Ihrer Internetseite zu verbessern. Wenn Sie sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen wollen, empfehlen wir Ihnen den ausführlichen Beitrag zum Thema SEO in der aktuellen Ausgabe der c't Fotogrfaie, der sich speziell mit den Bedürfnissen von Fotografen befasst.

Geben Sie sich ganz viel Mühe beim Ausfüllen des Titels und der Beschreibung. Die gesunde Mischung macht es: Zum einen sollten beide so geschrieben sein, dass potenzielle Leser von Ihren Inhalten begeistert sind, zum anderen müssen die wichtigen Keywords enthalten sein, die zum Auffinden wichtig sind. Machen Sie nicht den Fehler, dass Sie Ihre Artikel ohne Herz nur für die Suchmaschinen schreiben. Denken Sie daran, dass Menschen Ihre Seiten lesen oder Bilder anschauen und nicht die Suchmaschine.

Für die Suche sind Titel, Bildunterschrift und Beschriftung wichtig.

(Bild: Jana Mänz)

Egal ob in Ihrem Blog oder in einem der Fotoportale: Denken Sie an die Tags beziehungsweise Schlagwörter. Das sind Stichwörter, die Ihre Fotos, Ihren Artikel beschreiben. Diese können an sich dieselben sein wie die Begriffe, die Sie in die Exif-Datei eingetragen haben. Wichtig dabei ist, diese für jeden Artikel einzutragen. Da bekanntlich "Viel hilft nicht viel" gilt, sollten Sie zirka zehn verschiedene Begriffe eintragen. Es ist dabei nicht tragisch, wenn es mal ein paar mehr oder weniger sind, von Bedeutung ist die Qualität der Stichworte. Am einfachsten ist es, wenn Sie ein Dokument anlegen, indem Sie nämlich genau das beschreiben, was Ihren Artikel ausmacht. So müssen Sie nicht jedes Mal neu überlegen und können zeitsparend darauf zurückgreifen. Achten Sie dabei auf folgendes Handling: Im Social-Media-Bereich gibt man die Tags (Schlagwörter, Keywords) mit einer Raute (#Facebook, #Twitter, #Instagram) an, in Google+ mit einem +Zeichen. In Blogs oder auf Home - pages trägt man die Tags dagegen mit Leerzeichen und Kommas ein. Andere Plattformen verlangen als Trenner auch ein Semikolon. Je nachdem, welche Plattformen Sie verwenden, lassen sich die Tags in der Datei mit den entsprechenden Zeichen vorbereiten, sodass man diese nur noch per Copy [Strg+C] und Paste [Strg+V] einträgt.

Wenn Sie Ihre Bilder außerhalb der eigenen Webseite in andere Portale einstellen, beachten Sie, dass Sie zusätzliche Filterkriterien gewissenhaft ausfüllen. Sicherlich macht das viel Arbeit, aber wenn ein Leser nach "Landschaftsfotografie Sachsen" sucht, dann ist die Chance, gefunden zu werden, um ein vielfaches höher, als wenn diese Kriterien – zum Beispiel Ortsbezeichnungen – in den Filteroptionen nicht angehakt sind.

Aktualität ist wichtig: Pflegen Sie Ihre Webseite. Aktualisieren Sie Ihre Texte, Links, Suchwörter und Fotos. Versuchen Sie, regelmäßig zu veröffentlichen. Stellen Sie nicht nur die Fotos ein, sondern schreiben Sie einen Text dazu, der das Foto und Ihre Intention beschreibt. Bleiben Sie authentisch und schreiben Sie über das, was Ihnen am Herzen liegt. Oft wird an dieser Stelle gefragt, ob das Alter der Fotos eine Rolle spielt. Bisher war es so, dass ein Foto, je länger es im Internet stand, desto höher in der Google-Bildersuche rankt. Google bemüht sich aber inzwischen, neue Bilder mit aktuellen Keywords schneller anzuzeigen, sodass mittelfristig gesehen jüngere, aktuellere Bilder einen Ranking-Vorteil erhalten – zumindest, was die Trend-Themen betrifft. Aktuell ist es aber noch so, dass ältere Bilder nach wie vor weiter oben angezeigt werden. Dabei spielt natürlich auch die Klickrate eine große Rolle. Je mehr ein Foto an - geklickt wird (je ästhetischer es also von den Betrachtern auch empfunden wird), umso mehr wandert es im Ranking nach oben.

Darstellung einer Webseite in Wordpress

(Bild: Jana Mänz)

Verlinken Sie Ihre Seiten mit Freunden, Bloggern, Gleichgesinnten. Dabei ist der Linkaufbau nicht so einfach umsetzbar, da das gegenseitige Verlinken auf Freiwilligkeit beruht und bezahlte Links von Google abgestraft werden. Wie kommen Sie also auf gegenseitige Verlinkungen? Schreiben Sie über interessante Themen und generieren Sie darüber neue Leser. Wenn die Themen gut recherchiert und geschrieben sind, werden automatisch Verlinkungen von anderen Seiten auf diese Seiten kommen. Sie können aber auch in den Text Links zu interessanten Seiten setzen, die das Thema bereichern, fortführen oder sogar kontrovers behandeln. Seien Sie nicht geizig, wenn es um das Verlinken von Seiten geht. Ebenso können Sie Gewinnspiele oder Blockparaden veranstalten, die dazu auffordern, darüber zu schreiben. Wichtig ist, dass Sie sich ein Netzwerk mit Gleichgesinnten aufbauen. Link-Aufbau passiert nicht über Nacht, aber mit ein bisschen Mühe ist das für jeden realisierbar, sofern die Seite für andere Leser interessant ist. Nutzen Sie im Social Media auch die Funktion, sich gegenseitig zu erwähnen. Bei Google+ setzen Sie einfach ein + Zeichen vor den Namen, in anderen Portalen verlinken Sie mit dem @-Zeichen.

Hier noch ein Hinweis für Fotografen mit dem Genre Akt/Teilakt: Die Google Suche ist standardmäßig so eingestellt, dass sie potenzielle pornografische Bilder ausblendet. Erkennt nun Google eines Ihrer Bilder als nicht jugendfrei, also pornografisch, kommt es vor, dass nicht nur diese Bilder in der Such - maschine ausgeblendet werden, sondern keine Bilder unter der gesamten Domain. Wie können Sie das Problem umgehen? Verwenden Sie keine anstößigen Begriffe in Ihren Texten und Bildbeschreibungen. Veröffentlichen Sie nur Bilder, die Sie auch einem 10-jährigen Kind zeigen würden. Möchten Sie Aktbilder zeigen, die andere als anstößig empfinden könnten, dann sichern Sie Ihre Eingangsseite mit einem Hinweis „Texte und Bilder nur für Personen ab 18 Jahren“ oder sperren solche Bild - dateien mithilfe von robots.txt für die Indexierung. Ihre komplette Webseite können Sie für die Indizierung unter WordPress Dashboard -> Einstellungen -> Lesen -> Sichtbarkeit für Suchmaschinen -> Suchmaschinen davon abhalten, diese Webseite zu indizieren aktivieren. Sind Ihre Bilder zu Unrecht oder irrtümlicherweise in den SafeSearch- Modus gefallen, dann können Sie unter https://support.google.com/ webmasters/contact/safe_search Google kontaktieren und bitten, Ihre Bilder wieder freizugeben. Zudem sollte man seine Texte um anstößige Keywords wie sexy, hot, girl oder ähnliche bereinigen. (pen)